Falsche Bilder
- Autor*in
- Leeuw, de
- ISBN
- 978-3-423-78226-5
- Übersetzer*in
- Erdolf, Rolf
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 316
- Verlag
- dtv
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 7,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der 13- jährige Ich- Erzähler Arnould erfährt nach dem Tod der Großmutter ein Familiengeheimnis, das seine Wurzeln in der Zeit des Nationalsozialismus hat. Er muss sich entscheiden, ob er das Erbe annimmt.
Beurteilungstext
Die Großmutter ist verstorben. Viel Kontakt bestand nicht zu ihr. Bereits auf der Beerdigung beobachtet Arnould einige merkwürdige Verhaltensweisen der Trauergäste.
Zu seinem Erbe gehört ein zweiteiliger Brief der Oma an ihn, außerdem bekommt er einige selbstgemalte Bilder und ein Nähkästchen. Er erfährt, dass sein Opa während der NS- Zeit starb. Warum er starb, das wird erst zum Schluss deutlich. Durch Bekanntschaften im Dorf - er muss dort einen großen Teil seiner Ferien verbringen, weil der Vater den Hausstand auflösen muss- entpuzzlet er nach und nach die Geschichte seiner Familie. Er erfährt vom Widerstand gegen die Deutschen, von Unterstützungen, von Erschießungen und dem Raub von Beutekunst.
Auf der Gegenwartsebene hilft er einem Eulenschützer.
Als Arnoulds zum Schluss erkennt, dass seine geerbten Bilder übermalte Beutekunstbilder sind, muss er sich entscheiden, was er damit tun soll. Er wählt einen überraschenden Weg, über den er Leser sicher einige Zeit nachdenken wird.
Weitere Themen am Rande sind das schwierige Verhältnis zur Mutter, Freundschaft, Umweltschutz, Beeinflussung durch einseitige Informationen sowie die Folgen von grundsätzlichem Misstrauen. Erst ein neuer Ansatz ermöglicht neue Erkenntnisse.
Das Buch ist interessant, da der Leser mit Arnould zusammen dem Geheimnis auf die Spur kommt, Vermutungen anstellt, erstaunt und erschrocken ist. Der leicht ironische Ton in bestimmten Passagen passt zum Protagonisten. Der Sprachwitz des Anfangs weicht zunehmend dem Ernst. Die Briefpassagen sind kursiv gedruckt.