es tut fast gar nicht weh

Autor*in
Parigger, Harald
ISBN
978-3-7941-7037-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
157
Verlag
Gattung
Krimi
Ort
Düsseldorf
Jahr
2005
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die Altenpflegerin Angela glaubt nicht an den aufeinanderfolgenden natürlichen Tod zweier Heimbewohnerinnen. Sie beginnt allein den möglichen Täter ausfindig zu machen und stößt dabei auf ein schweres Verbrechen.

Beurteilungstext

Angela, Altenpflegerin im Seniorenheim “Haus Sonnenblick”, glaubt nicht an einen natürlichen Tod der Heimbewohnerin Frau Ruth Kleinschmidt. Als bald darauf zufällig eine weitere Heimbewohnerin und Freundin von Frau Kleinschmidt, laut Arzt an Herzstillstand stirbt, begibt sich Angela auf die Suche nach dem geheimnisvollen Mörder. Den Anhaltspunkt dafür, ein altes Foto mit einem jungen uniformierten Mann, besitzt sie und gegen den Willen ihres Chefs und auch der Angestellten des Seniorenheims ist sie entschlossen, den Fall aufzuklären. Doch neben dem Mord spielt auch Medizinstudent Lukas eine wichtige Rolle bei ihr. Trotz Gegensätzlichkeit und Schüchternheit finden beide zueinander, zum Leid des Zivildienstleistenden Stefan. Denn er hat ebenfalls Gefühle für Angela entwickelt und wäre gern mehr als nur ein Kollege für sie. Mit Hilfe eines alten Kriminalromans der Frau Kleinschmidt gehörte, findet Angela Kontakt zu einer Frau Rosenblum. Von ihr erfährt sie , dass Frau Kleinschmidt im KZ Ravensbrück Medizinopfer eines Arztes war. Trotz mangelnder Beweise bzw. fehlender Zeugen ist Angela gewillt, diesen Arzt unter den Bewohnern des Seniorenheim zu suchen. Letztendlich findet sie heraus, wer der anonyme Arzt war, doch da ist er bereits tot und für sie daher der Fall erledigt.
Das Buch “es tut fast gar nicht weh” von Harald Parigger lässt den Leser in eine realistische, dennoch unglaubliche Geschichte eintauchen. Der Autor beschreibt sowohl Umgebung als auch Gefühlswelt der Hauptfigur Angela genau und verständlich. Als Leser kann man sich sehr gut in sie hineinversetzen, z.B. ihre Zweifel am Tod sind nachvollziehbar und ihr Drang den Täter zu finden, färbt zweifelsohne ab. Was H. Parigger besonders gut gelungen ist, ist den Täter bis zum Ende verdeckt zu halten und somit die Spannung im Buch bis zum Schluss zu halten. Diese fortlaufende Spannung und Uneinsichtigkeit, wer der wirkliche Täter ist, trägt vor allem zum Spass am lesen bei. Besonders beeindruckend ist auch, wie der Autor den Mord mit der Vergangenheit, die Zeit des Nationalsozialismus in Zusammenhang bringt. Er beschreibt unverblümt die Grausamkeiten dieser Zeit, wodurch der Leser eine genaue Vorstellung erhält. Der Titelsatz diese Buches “es tut fast gar nicht weh” begleitet den Leser im ganzen Buch. Anfangs der Bedeutung unwissend, erfährt er allmählich den eigendlichen Sinn, der einen beim auftauchen erschaudern lässt. Besonders nachdenklich lässt einen dieser Satz am Ende dieses Buches werden, da er unverhofft erneut auftaucht. Sehr schön für den Leser ist auch, dass neben dem Mord die Gefühlswelt, in Hinsicht auf das Verliebtsein, angesprochen wird. Es ist das Verhältnis zwischen Angela und Lukas, welches letztendlich enttäuschend endet. Da diese Beziehung so realitätsnah beschrieben wird, erreicht sie sicherlich besonders junge Leser. In allem ist Harald P. ein sehr spannendes, originelles Buch gelungen, welches ich sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene, für sehr empfehlenswert halte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-Sch.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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