Ein Sommernachtstraum

Autor*in
Fühmann, Franz
ISBN
978-3-356-01190-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gleich, Jacky
Seitenanzahl
58
Verlag
Hinstorff Verlag
Gattung
Ort
Rostock
Jahr
2007
Lesealter
16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

"Liebe macht blind" ist eine geläufige Redensart. In fröhlichem, mitunter bedrohlich erscheinenden Wirbel wechseln in "Ein Sommernachtstraum" Sehen und Nichtsehen, Erkennen und Nichterkennen, Wissen und Nichtwissen ab. Für Momente gerät die Welt aus den Fugen, aber sie ordnet sich auch wieder zu schöner Harmonie. Alles geschieht aber nur wie in einem Traum.

Beurteilungstext

In William Shakespeares erfolgreicher und amüsanter Komödie, in Nacherzählung von Franz Fühmann, verbinden sich auf einzigartige Weise mehrere Zentrale Themen und Motive: Liebe, Schein und Sein, Ordnung und gestörte Ordnung, Vernunft und Chaos. Das zentrale Thema ist die Liebe, gipfelnd in den drei Hochzeiten von Theseus und Hippolyta, Lysander und Hermia sowie in der Versöhnung Oberons und Titania. Aber es ist auch Gewalt im Spiel, die Verwundbarkeit von Herrschenden und die Verlorenheit von Menschen in einer verwirrenden und feindlichen Welt.
Wie in allen Stücken Shakespeares beginnt auch "Ein Sommernachtstraum" mit einer Störung die sich zu einer Krise zuspitzt und durch Wiederherstellung der Ordnung behoben wird. Die Wiederherstellung der Ordnung geschieht durch den komischen Höhepunkt und anschließender Versöhnung der Konfliktparteien.
Liebe bildet in dem Stück nach Shakespeare ein zentrales Thema. Der Gegensatz von Vernunft und Leidenschaft ist nicht nur Antrieb des Geschehens, sondern wird zudem auch zum Problem. Das Verhältnis zwischen Mann und Frau stellt in der Komödie den Mittelpunkt dar, da hier die eheliche Verbindung der männlichen und weiblichen Hauptfiguren der angestrebte Abschluss der "verzwickten und verzwackten, verstrickten und vertrackten" Handlung ist.
Franz Fühmann gelingt es außerordentlich gut ein weltbekanntes Werk für junge Leser interessant zu gestalten, ohne dass dieses der sprachlichen und stilistischen Leistung Shakespeares Abbruch verleiht. Es bildet eine gelungene Abwechslung zu den sonstigen Werken der Literatur in Originalverfassung. Jungen Lesern wird Shakespeare auf interessante Weise nahgebracht.
Als Einsatz- und Anwendungsgebiet könnte durchaus der Deutschunterricht (ca. ab Klasse 11) geeignet sein. Anhand dieses Buches könnten Vergleiche zum Originalstück erarbeitet werden oder Interpretationen durchgeführt werden.
Jacky Gleich illustriert "Ein Sommernachtstraum" mit modernen, zum Surrealismus tendierenden Zeichnungen hervorragend und verleiht diesem dadurch eine ganz besondere Note.
"Ein Stück Weltliteratur für Kinder und Kindgebliebene, das mindestens so viel Unterhaltung verspricht wie ein Traum in einer Sommernacht..."

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Diese Rezension wurde verfasst von Ma.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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