Die Welt, von der ich träume

Autor*in
Pavlenko, Marie
ISBN
978-3-522-18557-8
Übersetzer*in
Panzacchi, Cornelia
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
173
Verlag
Thienemann
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart/Wien
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Samaa lebt in einem Stamm in der Wüste. Sie ist 12 Jahre alt und ihr größter Wunsch ist es, eine Jägerin wie ihr Vater zu werden. Leider hat sie darauf keine Aussicht, weil sie ein Mädchen ist. Da beschließt sie, den Jägern heimlich zu folgen, gerät in ein gefährliches Abenteuer und sieht zum ersten Mal einen Baum.

Beurteilungstext

Das Szenario dieses Buches scheint klassisches Stammesleben in der Wüste zu sein. Leben in Zelten, eine Älteste, die über allen steht, Männer, die zur Jagd gehen. Die Älteste lebt außerhalb des Dorfes in einem Zelt und wird vom Stamm versorgt. Frauen und Kinder bleiben im Lager und sorgen für Essen und organisieren den Alltag. Samaa ist 12 Jahre alt und die Hauptperson dieses Buches. Sie steht zwischen Kindheit und Jugend und beginnt Dinge zu hinterfragen. Ihr sehnlichster Wunsch ist es, Jägerin zu werden. Aber sie ist ein Mädchen und daher ist das nach den Regeln des Stammes unmöglich. Beim nächsten Aufbruch der Jäger beschließt sie, ihnen zu folgen. An dieser Stelle wird offenbar, dass es sich nicht um ein ganz "normales" Leben eines Stammes handelt, sondern dass dies eine fantastische Geschichte ist. Die Jäger jagen nicht nach Tieren zur Nahrung, sondern nach den letzten noch existierenden Bäumen, die in Dolinen verborgen sind und die dann gefällt und zerlegt werden, damit man sie für den Stamm verkaufen kann. Der Stamm ernährt sich von Proteinbeuteln und Energieriegeln, das Wasser ist in Gelform vorhanden. Auch Sauerstoff muss zugeführt werden, weil er so knapp ist. Samaa folgt den Jägern und verirrt sich, weil sie die Gruppe aus den Augen verliert. Sie stürzt in eine tiefe Doline, aus der sie alleine nicht herauskann. Dank zahlreicher mitgeführter Energieriegel, Proteinbeutel und einer Quelle kann sie mehrere Wochen durchhalten. In der Doline findet Samaa einen großen Baum und ein seltsames, nicht näher beschriebenes Tier sitzt in einer Höhle und beobachtet sie. Samaa erkennt die Bedeutung des Baumes und dass Bäume wichtig für die Menschen sind. Dennoch kann sie nicht verhindern, dass ihre Stammesmitglieder, als sie ihre Doline erreichen, den Baum fällen und zerlegen. Inzwischen hat sie aber viele Sämlinge ausgesetzt, gegossen und zugesehen, wie sie aufgingen.
Das Buch thematisiert zum einen die Rolle der Frau in Person der Stammesältesten, deren Funktion aber vage bleibt. Die Frauen und Kinder des Dorfes haben ihr gegenüber unverbrüchliche Pflichten. Die übrigen Mitglieder des Stammes haben eher klischeehafte Züge. Die Männer gehen auf die Jagd, d.h. sie verlassen das Lager für mehrere Tage oder auch länger, während die Frauen die Erziehung der Kinder und die Ernährung übernehmen und damit klassische Rollenbilder bedienen. Mit Samaa, die aus dieser Rolle ausbricht, gibt es einen Schritt aus der Lebensweise heraus und eine Suche nach neuen Möglichkeiten. Sie gerät in Schwierigkeiten und muss Hilfe in Anspruch nehmen, um mit dem Leben davon zu kommen. Zum anderen ist die Botschaft des Buches der Blick auf den Klimawandel. Wüste Landschaft, synthetisches Essen und Sauerstoffzufuhr, nur noch wenige Bäume, die gnadenlos abgeholzt werden. Trister Blick in die Zukunft! Samaas Erkenntnis, dass der Mensch Bäume zum Überleben braucht, muss sie ihrem Stamm zuerst verständlich vermitteln. Auf den letzten beiden Seiten ist zu lesen, was Samaa mit ihrer Erkenntnis erreicht hat. Naias Kinder, das sind die Samen von Samaas Baum aus der Doline, wachsen, Quellen sind entstanden und die Bäume spenden Schatten. Ein schöner Ausblick!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von MC; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 30.10.2023

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