Die Welt ist kein Ozean
- Autor*in
- Lange, von
- ISBN
- 978-3-570-16296-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Janas, Andrea
- Seitenanzahl
- 348
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Franzi Tucker wächst in einer wohlbehaltene Familie auf, lediglich die Mutter zeigt sich zu übervorsichtig. Um eben aus dieser engen Situation herauszukommen, gleichzeitig damit ihre Selbständigkeit zu unterstreichen , nimmt sie eine Praktikumsstelle in einer psychiatrischen Klinik an und verliebt sich in einen Patienten.
Beurteilungstext
Franzi wächst unter einer überbehütenden Mutter auf und versucht, der Enge sehr entschieden zu entkommen. Soviel zur Ausgangssituation dieser doch eigentlich thematisch sehr anspruchsvollen Erzählung. Dieses rothaarige, temperamentvolle und widerspenstige junge Mädchen geht vor allem gegen den Willen der Mutter ihren ganz eigenen Weg, um mehr von der realen Welt da draußen zu erfahren. Bis dahin gefällt das Buch durch eine nette Schreibweise und unterhaltsame Passagen. Nachdem Franzi ihren Weg für ein Praktikum in einer psychiatrischen Klinik angetreten hat, bewegt sich der Inhalt für meine Empfinden auf manchmal dünnem Eis. Sie begegnet Tucker, einem Jugendlichen, der nach einem traumatischen Erlebnis tief in sich zurückgezogen in dieser Klinik lebt. Nebenher leben dort weitere theraphiebedürftige junge Menschen, deren Krankheitsbilder für Franzi schwer zu verstehen sind. Durch Ihre eher naiven, wie spontanen Reaktionen und Begegnungen scheint sie einen guten Zugang zu den Patienten zu bekommen. Gerade hier erhält das Zusammentreffen zum schwer gestörten Tucker eine Note, die zu realitätsfern erscheint. Ein solches Trauma durch die zarte Zuneigung heilen zu wollen, die Mauer durchbrechen zu können mag wünschenswert sein, erscheint aber ein wenig zu naiv.
Trotz alledem liest sich das Buch nett und die Protagonisten erscheinen sympathisch. Die Auflösung ist möglicherweise ein bisschen traumhaft schnell gestaltet.
Mir persönlich fehlt etwas von der nicht zu unterschätzenden Wirklichkeit solcher Aufenthaltsorte und deren ernster therapeutischer Ansatz.