Die verborgene Seite des Mondes

Autor*in
Babendererde, Antje
ISBN
978-3-401-50111-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
311
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
6,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 15jährige Halbindianerin Julia fährt nach Nebraska, um etwas über ihre Vorfahren zu erfahren. Auf der Ranch ihrer Großeltern erlebt sie gefährliche Abenteuer und die erste große Liebe.

Beurteilungstext

John Temoke vom Volke der Western Shoshone war seiner deutschen Frau in ihr Heimatland gefolgt. Als er bei einem Autounfall stirbt, ist seine 15jährige Tochter untröstlich. “Sie fühlte sich wund und dunkel und müde, ohne Haut.” (S. 15) Beim Sommertreffen der Shoshone soll es eine Abschiedszeromonie für den Vater geben. Julia ist froh, dass sie und ihre Mutter dazu eingeladen wurden. Sie kennt das Land und die Verwandten noch nicht. Sie hofft etwas über die indianische Hälfte in ihr zu erfahren. Aber die Realität entspricht nicht den Sehnsuchtsbildern, die der Vater gemalt hat. Die Großeltern leben in großer Armut; die Ranch ist verkommen, primitiv und dreckig. Die Verwandtschaft verhält sich größtenteils ablehnend. Ein Halbbruder nimmt Drogen und ist aggressiv. Julia versteht ihre Mutter, die darauf bestanden hatte, dass die Tochter in Deutschland aufwächst. Julia muss auch erkennen, dass sie den über alles geliebten Vater nicht richtig gekannt hatte. Wenn auf der Ranch nicht der stille, hilfsbereite Simon wäre, zu dem sich Julia hingezogen fühlt, würde sie am liebsten wie ihre Mutter das Land schnell verlassen. Zwischen dem Mädchen und Simon entspinnt sich eine sehr anrührende Liebesgeschichte. - Erzählt wird chronologisch in der Er-Form, größtenteils aus der Sicht der 15jährigen; alternierend ist der 17jährige Simon im Fokus, berichtet von seinen Ängsten und Gefühlen und von seiner schwierigen Jugend bei einer trunksüchtigen Mutter. Er und der taube Großvater werden fast ausschließlich positiv gezeichnet; alle anderen offenbaren im Laufe der Geschichte die verborgene Seite ihres Wesens (vgl. Titel). Wenn Simon über die gesammelten Steine reflektiert, Teile des Gedichts (vgl. Vorspann) zitiert, dann vermittelt er das, was man sich unter indianischer Weisheit vorstellt, mehr als die alte Großmutter. Ada kämpft vehement für die Rechte der Indianer, weist unermüdlich auf geschehenes Unrecht und aktuelle Gefahren hin, die der Umwelt drohen. So vermittelt der Roman neben der behutsam erzählten Liebe, Einblicke in fundamentale Probleme und übt Sozialkritik. Das vor allem macht ihn lesenswert. Die Erzählweise ist einfach, z. T. redundant. Die Autorin bemüht sich aber, die Figuren differenziert zu gestalten. Klischees werden vermieden. Die Ereignisse, in die Julia verwickelt wird, sind spannend dargeboten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von PF.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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