Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket

Autor*in
Boyne, John
ISBN
978-3-596-85576-6
Übersetzer*in
Zöfel, Adelheid
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Jeffers, Oliver
Seitenanzahl
281
Verlag
Gattung
Erzählung/RomanFantastik
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2013
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Was ist normal? Und ist es überhaupt erstrebenswert, normal zu sein? Dies sind die Fragen, denen sich ein inzwischen achtjähriger Junge seit seiner Geburt in “Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket” stellen muss, denn er fliegt und kann nichts dagegen tun. Lässt man ihn los, schwebt er an die Decke oder eben in den Himmel.

Beurteilungstext

In 26 Kapiteln erzählt Boyne die Geschichte des australischen Jungen Barnaby Brocket. Dieser wird in eine normale Familie hineingeboren. Um Missverständnisse zu vermeiden: es ist wirklich eine vollkommen normale Familie. Nichts, keine Kleinigkeit, liegt aufgrund der von Barnabys Eltern ausgegebenen Leitlinie diesbezüglich nennenswert abseits der Norm. Neben diesen führen auch seine Geschwister ein komplett unauffälliges, also normales, Vorstadtleben. Sogar der Familienhund Captain W. E. Johns ist normal. Doch dann wird Barnaby geboren und es wird sofort klar, dass er alles sein könnte, nur nicht normal. Denn er hat eine Eigenschaft, die ihn von der unauffälligen Masse abhebt und ihn so vor allem in den Augen seiner Eltern vollkommen unnormal macht: Barnaby schwebt. Er ist ein gesundes kleines Baby, aber er schwebt aus unerfindlichen Gründen. Hält man ihn nicht fest, schwebt er zur Zimmerdecke, was nicht bedeutet, dass es nicht noch weiter hinauf gehen könnte. Als er älter wird und er es trotz seiner Anstrengung nicht schafft normal zu sein, passiert es: Er schwebt davon. Für den kleinen Jungen beginnt eine wahrhaft abenteuerliche Reise, die ihn quer über den Erdball verschlägt. Dabei trifft er auf eine Menge interessanter Leute, die ihm bei näherer Betrachtung gar nicht so unähnlich sind, denn auch sie sind nicht so, wie es von der Familie oder Gesellschaft erwartet wird. So stellt sich Barnaby immer stärker die Frage, ob es vielleicht doch in Ordnung sein könnte, anders als die Anderen zu sein. Oder sollte man doch alles versuchen, um sich der Gesellschaft anzugleichen?
Boyne setzt sich mit Witz, einer lebendigen, facettenreichen Sprache und einem wahren Potpourri verschiedener Charaktere mit dem Thema des Andersseins und dem Umgang damit auseinander. Dabei zeichnet er die Menschen, vor allem die Hauptpersonen, mehrschichtig und gefühlsbetont, sodass es dem Leser ermöglicht wird, in diese einzutauchen und ihr Handeln nachzuvollziehen. Hervorzuheben ist außerdem, dass auch auf die Personen des Umfeldes des Anderen und deren Gefühlslage eingegangen wird. So wird es dem kindlichen Leser erleichtert, sich auch in diese Menschen einzufühlen und deren Reaktionen ein Stück weit zu verstehen.
Der Lesende wird durch dieses Werk dazu angeregt nachzudenken - über sich, über die Menschen in seinem Umfeld, über das Reagieren auf das Andere. Dies schafft der Autor jedoch ohne dabei penetrant zu wirken. Die Thematik schwingt offensichtlich in jedem Kapitel mit, aber wenn sich der Leser nicht mit dem Anderssein beschäftigen möchte, so steht es ihm auch frei, das Buch einfach als das wahrzunehmen, was es auch ist: ein lustiger, unterhaltsamer Roman.
Abschließend ist also zu sagen, dass Boyne erneut ein wirklich gutes Buch gelungen ist. Durch die Thematik sowie dem ansprechenden Stil- und Sprachniveau ist es auch für Erwachsene eine empfehlenswerte Lektüre.

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Diese Rezension wurde verfasst von AL.
Veröffentlicht am 01.10.2015

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