Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket

Schlagwörter

• Abenteuer
• Familie

Teaser

Familie Brocket legt gesteigerten Wert auf Normalität. Alles läuft wie gewünscht, bis ihr drittes Kind auf die Welt kommt, denn Barnaby ist recht ungewöhnlich. Barnaby schwebt. Diese Besonderheit macht aber nicht nur der Familie zu schaffen, schweben müssen ist auch nicht so einfach, denn die Welt ist hierfür nicht eingerichtet.

Beurteilungstext

Barnaby gehorcht nicht der Schwerkraft. Bereits nach seiner Geburt schwebt er unter der Decke. Festgebunden an der Erde bekommt er Ohrenschmerzen. Zunächst kann die Familie Barnaby im Haus verstecken, denn Gerede soll verhindert werden. Alltagsprobleme werden kreativ gelöst. Aber als Barnaby schulpflichtig wird, muss sich die Familie etwas einfallen lassen, will sie weiterhin nicht auffallen. Und hier werden die Ideen ziemlich fies. Barnaby kommt auf eine Schule für unerwünschte Kinder und lernt ziemlich ungewöhnliche Kinder kennen. Später kommt er sogar durch einen Zufall ins Fernsehen und löst einen Presserummel aus. Und dann lernt er als ausgesetztes Kind die Welt kennen mit vielen hilfsbereiten aber auch manchen bösen Menschen.
An einem sehr übertriebenen Fall greift John Boyne das Thema “Anders sein” auf. Barnaby und seine Geschwister haben damit kein Problem, und auch andere Menschen nehmen ihn so, wie er ist. Aber seine Eltern sind mit der Situation vollkommen überfordert. Sie lehnen ihr Kind ab und stoßen es aus. Als eine Heilung möglich ist, flieht Barnaby, er mag sich so, wie er ist.
Ist normal sein erstrebenswert oder macht es die eigene Welt nicht sehr eng? Wer bin ich und wie will ich sein?
Boyne macht sich dafür stark, den eigenen Weg zu finden.
Die Geschichte ist abgedreht, äußerst kurzweilig und ein Feuerwerk guter Ideen.
Unterstützt wird dies durch die sehr gelungenen Illustrationen, die ganzseitig groß die Geschichte begleiten und Spaß machen, denn Barnaby ist ein sympathischer Protagonist, der sich trotz aller Dramatik nicht unterkriegen lässt. Er ist mutig und findet seinen Weg, auch wenn er erst acht Jahre alt ist.
Fazit: Eine Geschichte in der Tradition der Lügengeschichten, fantasievoll, spannend und nachdenkenswert.