Die schönsten Märchen von Hans Christian Andersen
- Autor*in
- Andersen, Hans Christian
- ISBN
- 978-3-480-22876-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Archipowa, Anastassija
- Seitenanzahl
- 224
- Verlag
- –
- Gattung
- Märchen/Fabel/Sage
- Ort
- Esslingen
- Jahr
- 2011
- Preis
- 19,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In diesem hochwertigen Sammelband mit Leinenrücken sind die neun schönsten Märchen von Hans Christian Andersen vereint. Einige wurden von Arnica Esterl nacherzählt und alle sind sie mit wundervollen märchenhaften Illustrationen von Anastassija Archipowa bereichert. Unbedingt Lesens- und sehenswert.
Beurteilungstext
Andersens Märchen erreichen Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Der Dichter selbst schreibt: “Die Kinder vergnügt am meisten, was ich die Staffage nennen würde; der Ältere interessiert sich hingegen für die tiefere Idee.”
Der Dichter verarbeitet in seinen Märchen seine Beobachtungen und Fantasien, gepaart mit den Erzählfetzen aus den Spinnstuben und seinen Reiseerlebnissen. Schon als kleiner Junge war er oft in sich versunken und dachte sich Geschichten aus. Mit Puppen und Spielzeug träumte er sich in seine ganz eigene, märchenhafte Welt. Später setzte er dann diese Phantasien in seinen Kunstmärchen um. Die darin vorkommenden Menschen, Tiere und Phantasiegestalten sind mehr als nur ausgedachte Figuren, Andersens Geschöpfe haben Herz und Seele. Sie durchleben die menschlichen Grunderfahrungen Glück und Trauer, weshalb sie Kinder ebenso wie Erwachsene zutiefst berühren.
Eine Zartheit und Unberührtheit geht von den Geschichten aus und viel kindliche naive Gutgläubigkeit. Umso mehr verstärkt sich dann die Aussagekraft, die hinter den Geschichten steckt. Leider enden viele seiner Märchen traurig und das unterstreicht die Melancholie, die den Geschichten von vornherein anhaftet noch intensiver. Andersens Märchen haben nicht den Anspruch plakativ, kitschig und unterhaltsam zu sein, sondern sie wollen verzaubern, berühren, entführen in eine andere Welt und auch zum Nachdenken anregen.
Eine gelungene Einheit zum Text bilden die anspruchsvollen und sehr aussagekräftigen Aquarellbilder von der Künstlerin Anastassija Archipowa. Man kann in ihnen Schwelgen und Träumen. Beim Betrachten fühlt man sich an den Ort des Geschehens geführt. Der Charme des vergangenen Jahrhunderts lebt in harmonischen, in zarten Farben gehaltenen Illustrationen auf. Die Künstlerin legt viel Wert auf fließende Übergänge, auf liebenswerte Details. Mimik und Gestik sind bei den Figuren gut erkennbar; träumende Augen, gebieterische Haltung, Anmut, Angst und Verzweiflung, sowie Verliebtheit und Abscheu lassen sich bestens unterscheiden. Wenn man nur allein das Märchen von “ Des Kaisers neue Kleider” betrachtet, dann hat man doch das Gefühl, dabei gewesen zu sein, so real vorstellbar wirken die Kostüme und Perücken und das ganze Gebaren des Hofstaates. Einfach eine begnadete Künstlerin, die mit Pinsel und Farbe uns so zu täuschen vermag.
Ein schöner Band für die Familienbibliothek, zum wiederholten Anschauen und Lesen und darüber Philosophieren.
Die Zusammenarbeit mit der Künstlerin zum Buch war eine ausgezeichnete Wahl des Verlages.