Märchen von Hans Christian Andersen

Autor*in
Andersen, Hans Christian
ISBN
978-3-480-23551-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Jakobs, Günther
Seitenanzahl
112
Verlag
Esslinger
Gattung
Buch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
Ort
Stuttgart
Jahr
2021
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

In diesem schönen Buch versammeln sich des Kaisers neue Kleider, die Schneekönigin, die kleine Seejungfrau und viele weitere bekannte und weniger bekannte Märchen des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen.

Beurteilungstext

Im Jahr 2016 wurde Märchenerzählen in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Märchenerzählen (und ich schließe Märchenvorlesen jetzt einfach einmal mit ein) ist somit ein Kulturgut, das eine besondere Würdigung erfährt. Märchen zu hören tut sowohl Kindern als auch Erwachsenen gut (z.B. Menschen mit Demenz oder Menschen in der letzten Lebensphase). Sicher kommt das unter anderem daher, dass man etwas gemeinsam erlebt (vorlesen und zuhören).
Aber scheinbar sind es auch die Texte selbst, die irgendein Geheimnis enthalten, sonst hätten sie nicht die lange Zeit seit ihrer Entstehung überdauert. So auch die bekannten Märchen des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen (1805 – 1875), die hier in einer schönen Halbleinenbindung im Esslinger Verlag erschienen sind. Mit zarten und fröhlichen Illustrationen von Günther Jakobs werden die Märchen ansprechend angeboten. So sieht man zum Beispiel einen eitlen, dickbäuchigen Kaiser nur mit Krone und Schnallenschuhen bekleidet, einen einbeinigen standhaften Zinnsoldaten und den Mikrokosmos vom Däumelinchen. Laut Verlagsangaben sind Andersen Märchen, die ja oft recht grausam sind, „kindgerecht nacherzählt“ und schon ab 4 Jahren geeignet. Als Vorleser sollte man die Märchen vorher kennen, denn z.B. stirbt „das Mädchen mit den Schwefelhölzchen“ (in dieser Ausgabe mit den Streichhölzern) an Hunger und Kälte. Und auch „der Engel“ kommt jedes Mal, wenn ein Kind stirbt, auf die Erde und nimmt das Kind in seine Arme. Auch „die kleine Meerjungfrau“ (hier die kleine Seejungfrau) bringt ein Opfer für den Prinzen und ist dabei unglücklich.
Neben der Auseinandersetzung mit existentiellen Fragen sind auch die Perspektivwechsel in Andersens Märchen bemerkenswert. „Der Tannenbaum“ erzählt uns, wie er Weihnachten erlebt, vom schmerzhaften Abholzen, über den strahlenden glücklichen Weihnachtsabend und schließlich, wie er zu Feuerholz zerhackt wurde. Der zuletzt gegossene „standhafte Zinnsoldat“, für den nicht mehr genügend Zinn übrig war, berichtet, wie er mit nur einem Bein zurechtkommen muss.
Sicher gibt es noch viele Geheimnisse und Metaphern in den Märchen zu entdecken und darum ist es schön, seine private oder die Bibliotheks-Sammlung mit dieser Ausgabe zu ergänzen.

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Diese Rezension wurde verfasst von atan; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 08.02.2022

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