Die Schneekönigin

Autor*in
Andersen, Hans Christian
ISBN
978-3-86566-175-3
Übersetzer*in
Raecke, Renate
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Sedova, Yana
Seitenanzahl
60
Verlag
minedition
Gattung
FantastikMärchen/Fabel/Sage
Ort
Bargteheide
Jahr
2014
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Schabernacktreibende Trolle zerschellen einen Spiegel in viele kleine Scherben, die, wenn sie in das Auge eines Lebewesens treffen, alles Schöne hässlich und verzerrt darstellen. Kay und Gerda verbindet eine liebevolle Freundschaft, bis Kay einen solchen Splitter in sein Auge bekommt und mit der Schneekönigin in ihr Schloss reist. Kann Gerda ihren Freund durch ihr Durchhaltevermögen und ihre Liebe erlösen?

Beurteilungstext

""Die Schneekönigin"" ist ein Märchen von Hans Christian Andersen, in dieser Fassung nacherzählt von Anthea Bell in aktueller Sprache mit zauberhaften in Blautönen gehaltenen Bildern von Yana Sedova. Das Märchen wird in sieben Geschichten erzählt.

Das Märchen handelt von der tiefen Freundschaft und Verbundenheit zweier Kinder, Gerda und Kay. Finanziell sind die Familien der beiden arm, aber an Liebe reich. Im Sommer spielten sie gemeinsam im Garten und im Winter brannten sie sich mit auf dem Ofen erwärmten Kupfermünzen Gucklöcher an die vereisten Fensterscheiben. Oft gingen sie zu Gerdas Großmutter, die ihnen Geschichten erzählte, unter anderem von der Schneekönigin.
Ein teuflischer Troll sollte dieses Glück zerstören. Doch nicht er selbst, er kreierte einen verzauberten Spiegel, in dem alles Schöne und Gute hässlich und verzerrt dargestellt werden sollte. Die Schüler des boshaften Trolls versuchten, mit dem Spiegel in den Himmel zu fliegen, um ihn Gott und den Engeln vorzuhalten. Bei diesem Versuch fiel der Spiegel zu Boden und zerschellte in tausende Splitter. Einer dieser Splitter traf Kay und setzte sich in seinem Auge fest.

Es fällt nicht schwer, sich auszumalen, was mit Kay danach passierte; er konnte das besondere Glück, das er mit Gerda teilte, nicht mehr schätzen. Dies verletzte Gerda. Noch viel schlimmer allerdings war, dass er eines Tages ganz verschwand. Die Schneekönigin nahm Kay mit auf ihr Schloss. Keiner wusste, wohin Kay verschwunden war. Aber Gerda hörte nicht auf, an ihn zu denken und begann eine abenteuerliche Reise, um ihren Freund wiederzufinden. Auf ihrer Reise begegnen ihr unterschiedliche Lebewesen und Pflanzen: die Alte, Blumen, eine Krähe, ein Prinz und eine Prinzessin, ein Räubermädchen und ein Rentier. Jede/r von ihnen brachte ihr weitere Informationen darüber, wo sie Kay finden konnte und war ihr Begleiter auf einem Stück ihres Weges. Sie fand Kay schließlich im Palast der Schneekönigin, erstarrt. Von ihren Tränen und dem Choral ihrer Kindheit berührt, kam er wieder zu sich. Seine eigenen Tränen, die zu kullern begannen, lösten letztlich das Körnchen des verzauberten Spiegels. Die Kinder können zurückkehren in ihr Paradies.

Der Text und die Bilder harmonieren miteinander. Die Bilder sind in deckenden, kräftigen und abgetönten Blautönen gehalten und symbolisieren die Kälte, die durch den Spiegel in die Welt gebracht wurde, ebenso wie die winterliche Kälte des Nordens. Sie regen die Phantasie an und unterstützen die LeserInnen beim Eintauchen in die Märchenwelt. Sie sind beidseitig, einseitig abgedruckt und zum Teil in den Text mit eingebunden. Für eine Bootsfahrt und einen Reiseabschnitt mit dem Rentier wird ein Fisch als symbolischer Begleiter gewählt. Den Fisch, sowie den Choral ihrer Kindheit ""Im Tal blühen Rosen so schön, dort werden wir das Christuskind sehen."" können als christliche Symbole gesehen werden, die Gerda auf ihrem Weg begleiten und Kay am Ende sogar befreien. Die Schrift ist groß und auch für Grundschulkinder gut lesbar.

Der Einband ist hochwertig und künstlerisch gestaltet. Der Titel des Buches ist mit silberblau, glitzernder Folie hinterlegt.
Das Buch bietet unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten sowohl im Kindergarten oder Grundschule zum Vorlesen und gemeinsamen Gespräch über das Bilderbuch. Aber auch als Anlass zum produktiven Schreiben, zum Beispiel das Verfassen einer Geschichte zu den Auswirkungen einer Scherbe bei einer anderen Person als Kay. Und auch als Möglichkeit zum Philosophieren, insbesondere als Gedankenexperiment: ""Wie wäre unsere Welt, wenn alle Menschen von solch einem Splitter getroffen werden würden? Wie würde sich das Leben verändern?"". Ebenso können unterschiedliche Bilderbücher zu dem Märchen miteinander verglichen werden oder das Märchen mit anderen Märchen in Beziehung gesetzt werden.
Die wunderbare Bebilderung, der hochwertige Druck und das Märchen, das an Aktualität nicht eingebüßt hat, ermöglichen Kindern und Erwachsenen, laden sie sogar explizit ein, in die märchenhafte Welt der beiden Freunde einzutauchen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von lko.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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