Die Orangen hinter der Mauer

Autor*in
Stark, Ulf
ISBN
978-3-551-55645-5
Übersetzer*in
Kicherer, Birgitta
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Höglund, Anna
Seitenanzahl
44
Verlag
Carlsen
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Adham und Sulafa sehnen sich nach ihrem alten Haus auf der anderen Seite der Mauer. Damals, als sie dieses Haus verlassen mussten, ließen sie auch das Lachen zurück, den Orangenbaum und den Spiegel des Großvaters, mit dessen Hilfe er sich im Garten rasiert hat. Doch Adham und Sulafa geben nicht auf: Er möchte Weltmeister im Hochsprung werden, sie Dichterin. Beide wachsen am Ende über sich hinaus. Wer hätte das gedacht!

Beurteilungstext

Inspiriert von einer Reise nach Palästina haben der Autor Ulf Stark und die Illustratorin Anna Höglund dieses ernste, dennoch hoffnungsvolle Buch für Kinder ab sechs Jahren verfasst.
Adham und Sulafa sind Geschwister. Mit ihren Eltern mussten sie vor Jahren Israel verlassen und nach Palästina gehen. Nicht weit, nur ein Stück, denn von ihrem neuen Haus aus können sie das alte sehen. Jeden Morgen wünschen sich Adham und Sulafa, dass sie noch im alten Haus wohnten, in dem Haus mit dem schönen Garten, wo Orangen wachsen, Thymian und Oliven. Doch das wünschen sich Bruder und Schwester vergeblich!
Eines Tages möchte Sulafa, die kranke Beine hat und nur ein paar Meter laufen kann, so gerne eine Orange aus dem alten Garten haben. Adham beschließt, Weltmeister im Hochsprung zu werden, um die Mauer überwinden zu können. Als das nicht klappt, macht er sich kurzerhand einfach so auf den Weg, springt auf einen vorbeifahrenden Lastwagen auf, der ihn am Wächter vorbeischleust, und pflückt schließlich im Garten des alten Hauses zwei Orangen.
Neben den Orangen sammelt er auch Düfte ein - es riecht dort zum Beispiel nach Jasmin. Er trinkt aus dem alten Brunnen und denkt dabei ganz fest an seine Schwester, so dass auch sie das Wasser schmecken kann. Er streicht über die Rinde des Olivenbaums, hält neben der Silberpappel inne und horcht auf das Summen der zahmen Bienen. Ein äußerst poetischer Text!
Während Adham nur die Orangen für seine Schwester im Sinn hat, schreibt sie wiederum für ihn Gedichte. ""Die Worte lassen einen springen und hüpfen, so hoch es nur geht"", sagt sie.
Die Geschichte, die so oder auch anders bereits hundertfach stattgefunden hat, ist in einer enorm kraftvollen Sprache geschrieben, die trotzdem alle Kinder verstehen. Das Buch verurteilt nicht, aber es weist auf die Missstände im Nahen Osten hin. Und es gibt zu verstehen, dass man die Hoffnung nie aufgeben darf bzw. dass man nach neuen Wegen suchen soll. Denn: Was fängt man mit Orangenkernen und einem Spiegel an? Man pflanzt die Kerne und fängt mit dem Spiegel Licht ein…

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mk.
Veröffentlicht am 01.07.2015

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