Die kleine Meerjungfrau
- Autor*in
- Andersen, Hans Christian
- ISBN
- 978-3-314-10522-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 48
- Verlag
- Nord-Süd
- Gattung
- Buch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
- Ort
- Gossau
- Jahr
- 2020
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Teaser
Ein Bilderbuch zum bekannten Märchen, dessen Illustrationen so phantastisch sind, wie das Märchen selbst.
Beurteilungstext
Das Kunstmärchen der kleinen Meerjungfrau ist eines der bekanntesten aus der Feder des dänischen Dichters Hans Christian Andersen. Zentrale Figur ist die jüngste der sechs Meerjungfrauenschwestern, deren Sehnsucht nach ihrem 15. Geburtstag und der damit verbundenen Erlaubnis an Land gehen und die Menschenwelt kennenlernen zu dürfen, unsagbar groß ist. Als es endlich soweit ist, verliebt sie sich gleich beim ersten „Landgang“ in einen jungen Prinzen. Dessen Schiff geriet jedoch in einen Sturm und er wäre gestorben, hätte ihn nicht die kleine Meerjungfrau gerettet. Da sie jedoch kleine Beine hat und an Land nicht leben kann, kehrt sie zurück ins Meer und sehnt sich unglücklich nach ihrem Prinzen. Mit Hilfe der Zauberkraft der Meerhexe verwandelt sie sich in einen Menschen. Der Prinz, an dessen uneingeschränkte Liebe ihr Leben nun geknüpft ist, lernt sie lieben, sucht jedoch noch immer nach seiner Lebensretterin. Da sie ihre Stimme an die Meerhexe verkauft hat, kann sie sich ihm nicht erklären und er heiratet eine andere Königstochter. Doch auch die kleine Meerjungfrau wird nicht wie vermutet zu Schaum im weiten Meer...
Hans Christian Andersen hat ein Märchen geschaffen, welches in fremde Welten entführt und die Schönheit derselben leidenschaftlich beschreibt. Seine Heldin, die kleine Meerjungfrau, hat vieles, wovon andere träumen und ist dennoch nicht glücklich. Das bekannte Kunstmärchen ist in für Märchen typischer Sprache verfasst. Entsprechend vermag es für junge Rezipient*innen nicht immer sofort verständlich sein und auch einzelne Begrifflichkeiten wie „verwitwet“, „Ordensschmuck“ oder „Dreimaster“ sollten geklärt werden. Gleichzeitig ist die Sprache auf anmutige Weise metaphorisch, sodass vor dem geistigen Auge der Leser*innen wunderschöne Bilder entstehen. Die brittische Illustratorin Bernadette Watts hat ihren gedanklichen Bildern in der Illustration des Buches Ausdruck verliehen. Dabei hüllt sie den Text in anmutige, träumerische und phantastische Bilder in Pastelltönen. Sie sind grafisch gezeichnet, wobei dünne, unklare Linien das Abgebildete konturieren. Die Betrachter*innen können in den detailreichen Illustrationen viel sehen und doch nichts klar erkennen. Alles Abgebildete ist in gewisser Weise „unscharf“ gezeichnet, sodass trotz umfangreicher Illustration des Märchens jeder Rezipient*in die Welt ihrer eigenen Fantasie offen bleibt. Das Bilderbuch zum Märchenklassiker ist ein sehr empfehlenswertes, lesenswertes Werk, welches auch im schulischen Kontext gewinnbringend einsetzbar ist.