Die Insel
- Autor*in
- Greder, Armin
- ISBN
- 978-3-7373-5378-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Greder, Armin
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- MeyersDuden
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Frankfurt/Main
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Am Morgen fanden die Bewohner einen Menschen am Strand, der anders war als sie: dünn und nackt. Sie nehmen ihn widerwillig auf, doch nur am anderen Ende ihrer Insel. Auch das ist noch zu nah, darum jagen sie ihn wieder weg.
Eine böse Bildergeschichte über den alltäglichen Umgang mit Fremden, die Unfähigkeit des Menschen, Fremdes zuzulassen und menschenwürdig zu handeln.
Beurteilungstext
Diese " ... bitterböse, nachdenkliche Satire auf die Unfähigkeit des Menschen, Fremdes zuzulassen und Menschlichkeit zu praktizieren" (DIE ZEIT) ist so düster, dass sie Kindern gar nicht zugemutet werden kann. Jugendliche bedürfen bei dieser Geschichte der pädagogischen Begleitung, da sie das potential hat, einen an der Welt verzweifeln zu lassen, so wahr ist ihr Kern.
Niemand mag mit dem Fremden zu tun haben, schüren die Angst, aus der Gewalt wächst. Sogar der Fischer, der die Bewohner überredet hat, den Fremden aufzunehmen, wird mit Hass überschüttet und seiner Existenzgrundlage beraubt.
Der Text folgt dem Duktus einer Bilderbuchgeschichte für Kinder, mit kurzen, einfachen Sätzen, und fängt ganz harmlos an. Die Bilder geben noch viel mehr wieder, sie zeigen die fetten Leiber der Einwohner, die Mistgabeln in ihren Händen und Fratzen in ihren Gesichtern. Die Illustrationen sind zum Fürchten gut: Buntstiftzeichnungen, die an van Gogh erinnern, in gedeckten Farben.
Wir betrachten in dem Buch eine Geburtsstunde des Faschismus, es erscheint wie eine apokalyptische Prophezeiung. Kein schönes Bilderbuch, sondern ein schrecklich wahre Geschichte über die Abgründe der Gesellschaft. Es hält Europa den Spiegel vor.