Die andere Anna

Autor*in
Kooij, van
ISBN
978-3-7026-5861-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
182
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
Krimi
Ort
Wien
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
16,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Anna wurde als Zweijährige zu Unrecht ihrer Mutter entzogen und ist in einer Pflegefamilie aufgewachsen. Mit 15 Jahren erfährt sie, dass die Geschichten ihrer Pflegeeltern über ihre leibliche Mutter gelogen waren.

Beurteilungstext

Die Teenager Anna und Tamara leben bei spießigen Pflegeeltern in Linz. Beide sind gute Schülerinnen, spielen ein Instrument, hatten schon als Kinder alle Möglichkeiten bürgerlicher Förderung. Doch wenn sie mehr über ihre Herkunft erfahren möchten, verweigern die Pflegeeltern jegliche Auskunft. Die Unterlagen dazu halten sie unter Verschluss. Als Tamara die Abwesenheit der Eltern nutzt, um ihre Gerichtsunterlagen aus dem abgeschlossenen Schrank zu holen, wirft auch Anna einen Blick in ihre Akte. Und was sie dort liest, steht in krassem Widerspruch zu den knappen Erzählungen der Pflegeeltern. Anna forscht weiter nach und findet heraus, dass sie ihrer leiblichen Mutter ohne Rechtsgrundlage entzogen wurde, und dass ihre Pflegeeltern dieses Vorgehen aus Liebe zu ihr deckten.
Die Geschichte spielt in Österreich, wo diese Art “Irrtümer” laut der Autorin öfter vorkommen. Ohne mit Insiderwissen ausgestattet zu sein, habe ich den Eindruck, dass es dieses Problem in Deutschland nur in Einzelfällen gibt. Der Rechtsbruch in Annas Fall ist so massiv und so offensichtlich, dass es dem Buch für deutsche Leser wohl an Realitätsnähe fehlt.
Die Autorin versucht in einer regelrecht aufdringlichen Weise, die oft nachvollziehbaren Standpunkte aller Beteiligten zu erläutern und wirklich jedem gerecht zu werden. Immerhin wird Annas Geschichte so zu einer Art Lehrstück, wie es nicht laufen sollte und wer welche Fehler gemacht hat. Die starken Emotionen, die ein solches Geschehen begleiten, vermag Frau van Kooij jedoch nur ansatzweise zu transportieren. Vielmehr hat man den Eindruck, dass die verschiedenen Phasen der Handlung systematisch abgearbeitet werden. Die Autorin verwendet lange Mono- und Dialoge und ausführlichste Beschreibungen der jeweiligen Settings. Ihre Erzählsprache ist dabei einförmig. Das Buch liest sich, obgleich die Handlung sehr anrührend ist, nur mühsam.
Insgesamt ist “Die andere Anna” ein langweiliges Buch, das ein interessantes Menschenschicksal beschreibt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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