Des Kaisers neue Kleider

Autor*in
Andersen, Hans Christian
ISBN
978-3-942787-07-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Konstantinov, Vitali
Seitenanzahl
22
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Berlin
Jahr
2013
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine neue Fassung des altbekannten Märchens - Originell sind dabei drei Ziehbilder, deren Wirkung das Zentrum der Handlung veranschaulichen.

Beurteilungstext

Die dem Bilderbuch zugrundeliegende Textfassung bleibt nah am Original von Andersen bzw. an frühen Übersetzungen des Textes. Im Zentrum der Handlung steht oberflächlich die Frage nach der Nacktheit und der Eitelkeit, in der Texttiefe geht es auch um Macht und Machtmissbrauch.
Die Illustrationen von Vitali Konstantinov vertiefen vor allem den ersten Aspekt. Die etwas hölzernen Figuren sind bunt und zeigen als Szenerie einen Hofstaat des 19. Jahrhunderts. Szenenauswahl und Illustrationen sind an sich wenig originell und bieten kaum eigene Lesarten des Textes an. Allerdings gibt es in diesem Buch zwei Elemente, die dieser Illustration etwas Originelles geben: Zum einen wird in die Handlung eine rothaarige Frau ""eingeschleust"", die der ansonsten frauenarmen Geschichte einen eigenen Handlungsstrang gibt: Als Soldatin des Kaisers begegnet sie den Betrügern und wird in den Handlungsfolgen der Bilder offensichtlich zur Komplizin, denn sie flieht am Ende mit den Betrügern.
Die zweite Besonderheit sind drei Zieh-Elemente. Dies ist zunächst für ein Zieh- und Drehbilderbuch eher eine bescheidene Ausstattung, jedoch werden sie nicht beliebig, sondern gezielt zur Veranschaulichung des Betrugs eingesetzt. Im ersten Bild mit Ziehelement sieht man zunächst einen Webstuhl, der mit Stoff bespannt ist. Zieht man an der dafür vorgesehenen Lasche, so verschwindet der Stoff vom Webstuhl. Das zweite Ziehbild zeigt den Kaiser bei der Anprobe: Zunächst in voller Montur, wenn man gezogen hat in Unterhose und Stiefeln. Ebenso fokussiert auch das dritte Ziehbild den Aspekt der Nacktheit, nämlich in der Szene, in der sich der Kaiser dem Volk zeigt. Erst durch das Ziehen der Lasche zeigt sich die Nacktheit des Kaisers.

So wird die Ziehtechnik hier nicht konzeptlos eingesetzt, sondern vertieft einen zentralen Aspekt des Märchens.

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Diese Rezension wurde verfasst von cja.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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