Der Totschweiger
- Autor*in
- Parigger, Harald
- ISBN
- 978-3-401-02961-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 176
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 6,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In einem Seniorenheim sterben nacheinander zwei alte Damen. Von Anbeginn weiß der Leser, dass sie ermordet wurden. Die junge Pflegerin Angela versucht, die Hintergründe aufzudecken. Während ihrer Recherchen stirbt ein weiterer Patient: er ist der KZ-Arzt, den eine der beiden Frauen wiedererkannt hatte. Sein Enkel richtet ihn mit denselben Mitteln, die er benutzte.
Beurteilungstext
Die Handlung ist spannend erzählt. Parallel erfährt der Leser von Anbeginn, wie die beiden Opfer hingerichtet werden. Das ist kursiv gedruckt. Es bleibt jedoch ein Geheimnis um den Täter. Den erfährt man erst am Ende. Die heimlichen Recherchen des Mädchens muten etwas naiv an, ebenso die beiden Liebesbeziehungen, die sie in dieser Zeit eingeht. Sie sollen wohl der Spannung dienen, sind aber eher Ganghoferei. So kommt eine eigenartige Figurendarstellung zustande, weil die Heldin einerseits recht überzeugend und klar handelt, andererseits sich recht dümmlich anstellt. Die Handlung scheint außerdem überfrachtet zu sein (Holocaust, KZ, Korruption und Karrieresucht im Altersheim, Freizeitgestaltung junger Menschen, Neonazis in der Gegenwart etc.). Dass die Handlung gewissermaßen ohne Ergebnis ausgeht, weil den Motiven für den letzten Tod, besser Mord, nicht nachgegangen wird, halte ich für ein Versäumnis. Lasst die Toten ruhen: das scheint mir keine anzustrebende Moral am Ende zu sein. Die Binnenhandlung um Dürrenmatts Roman Der Verdacht ist überzeugend eingebracht.