Der Totenkopf. Eine Tiroler Sage

Autor*in
Klassen, Jon
ISBN
978-3-314-10657-6
Übersetzer*in
Bodmer, Thomas
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Klassen, Jon
Seitenanzahl
112
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Fantastik
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüreVorlesen
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Mädchen kommt an ein geheimnisvolles Haus – und unterstützt einen Totenkopf bei seiner Verteidigung gegen ein kopfloses Skelett. Eine bearbeitete Sage aus Tirol...

Beurteilungstext

Otilla läuft eines nachts von zuhause weg. Warum, erfahren wir nicht. Es wird einen guten Grund geben. Erschöpft und müde kommt sie im winterlichen Wald auf eine Lichtung, auf der ein großes Haus steht. Darin lebt ein Totenkopf, der einsam sein Dasein in Erinnerung an ein früheres Leben fristet. Otilla darf die Nacht bleiben, allerdings kommt immer nachts ein kopfloses Skelett, das den Totenkopf jagt. Otilla steht dem Totenkopf bei und besiegt das Skelett gründlich und für immer. So darf sie für immer bei dem Totenkopf bleiben und sie leben gemeinsam glücklich in dem großen Haus.
Diese seltsame Geschichte basiert auf einer Tiroler Sage, die jedoch stark bearbeitet und verändert wurde. Jon Klassen berichtet im Nachwort den Fund und wie er die Sage verändert hat. Alles Niedliche hat der Text nun verloren, er überzeugt wegen seiner herzlichen Ehrlichkeit der nüchternen Protagonistin. Fast lakonisch tritt sie allen Fährnissen des Lebens gegenüber und auch das Skelett bleibt zurückhaltend und bezähmt seine Neugier. Beide können sich gegenseitig annehmen, sich zuhören und sie erkennen, was das Gegenüber braucht. So verändern sie sich beiläufig: Der Totenkopf erkennt Otillas Bedürfnisse und Otilla übernimmt die Initiative beim Kampf gegen das Skelett. Das schweißt sie zusammen und macht das gute Ende möglich. Eine kitschige Entzauberung ist dann am Ende nicht mehr nötig.
Neben dem einfach gehaltenen, teils erzählerisch, teils szenisch organisierten Erzähltext erzeugen auch die dunklen Tuschebilder einen intensiven Eindruck. Die Schwarz-weiß-Zeichnungen nehmen den düsteren Charakter der Erzählung auf, die typisierte Form erzeugt aber eine gewisse distanzierte Sicherheit, die die Geschichte nie schwermütig oder furchteinflößend werden lässt. So macht diese besondere Sagenadaption trotz oder gerade wegen ihres schaurigen Charakters vor allen Dingen Spaß. Sie wartet aber auch mit einer tiefen Weisheit auf. Nachdrücklich zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Michael Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 13.12.2023

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