Aus heiterem Himmel

Autor*in
Klassen, Jon
ISBN
978-3-314-10573-9
Übersetzer*in
Bodmer, Thomas
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Klassen, Jon
Seitenanzahl
96
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Gossau
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Kinder spielen. Jugendliche chillen. Sie möchten zusammen sein, mögen sich und können sich das nicht sagen. Sie hören auf ihre Gefühle und werden überrascht.

Beurteilungstext

In diesem Buch treffen wir auf eine Schildkröte und ihre Freunde. Sie chillen. Jemand äußert ein ungutes Gefühl. Dieses Gefühl bewahrheitet sich als böse Vorahnung, ein Fels fällt vom Himmel. Die Schildkröte besteigt ihn und fällt herunter. Zum Glück kommt keiner zu Schaden. Ihre Versuche, dieses Erlebnis einzuordnen, scheitern.
Sie stellen sich die Zukunft vor. Diese wird rätselhaft, es erscheint ein Ungeheuer auf sechs Beinen, das Feuer speit.
Der Sonnenuntergang wird betrachtet. Die Schildkröte geht weg, kommt aber schnell wieder zurück. Das bedrohliche Wesen aus den Zukunftsträumen erscheint erneut und wird von einem Felsen, der aus dem Himmel fällt, erschlagen.

Scheinbar ohne Zusammenhang werden verschiedene Episoden erzählt, die die drei Freunde erleben. Wie nebenbei, im Vorbeigehen, webt Jon Klassen die Widersprüchlichkeit der Freunde ein. Von zwei Plätzen, ohne sichtbaren Unterschied, findet die Schildkröte diesen Platz besser, das Wiesel jenen. Die Schildkröte fällt vom Felsen, liegt auf dem Rücken und sagt, sie brauche keine Hilfe. Nie. Es ist ein Rätsel, wie sie wieder auf die Beine gekommen ist.
Schildkröte und Wiesel träumen mit geschlossenen Augen von der Zukunft. Plötzlich erscheint ein Ungeheuer. Sie bleiben mit geschlossenen Augen liegen, stellen sich tot. Das Ungeheuer speit Feuer und verschwindet wieder. Glück gehabt.

Mit diesen und ähnlichen Episoden erzählt Klassen vom Glück haben, vom Träumen, vom Zufall, von Ohnmacht und letzten Endes auch von Heiterkeit. Bezeichnend ist das letzte Bild der Freunde: Mit weit aufgerissenen Augen blicken sie auf den Fels, der das Ungeheuer erschlagen hat. Glück gehabt. Vom Zufall beschützt.

Mit der bildnerischen Gestaltung bleibt sich Jon Klassen treu. Er setzt gedeckte Farben, Blau- und Brauntöne, ein wenig Rot und Orange ein, in der für ihn typischen minimalistischen Art. Der Text im oberen Viertel der Seite ist in verschiedenen Grautönen gedruckt, die Schrift klar und schlicht. Stimmig zu den Farben agieren minimalistisch gestaltete Figuren mit ausdrucksstarken Augen. Sie laden immer wieder zum genaueren Hinschauen ein und lenken die Aufmerksamkeit auf das Geschehen. Das Buch lebt von dieser Spannung: Bilder und Text sind sehr zurückhaltend, die Vorkommnisse jedoch dramatisch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SCS; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 15.03.2022

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