Der Wolf, die Ente & die Maus
- Autor*in
- Barnett, MacKlassen, Jon
- ISBN
- 978-3-314-10440-4
- Übersetzer*in
- Bodmer, Thomas
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Klassen, Jon
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Nord-Süd
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2018
- Preis
- 15,50 €
- Bewertung
Teaser
Es gibt Situationen, in denen alle Beteiligten gewinnen können. Diese hier ist allerdings sehr ungewöhnlich, betrifft sie doch Tier und Fressfeind. Eine tolle Geschichte innovativ illustriert.
Beurteilungstext
Wer in einem Wolf lebt, muss keine Angst haben, von einem Wolf verschlungen zu werden. Eine eigenartige, aber sehr treffende Philosophie hat die Ente entwickelt, auf die die Maus trifft, nachdem der Wolf auch sie verschlungen hat. Mit Haut und Haar und völlig unversehrt. Das ist schon eine Überraschung!
Tag oder Nacht? Der Ente fehlen eigentlich ein oder zwei Fenster, denn das ist ein echter Nachteil, wenn man im Bauch eines Wolfes lebt. Immerhin hat sich das eine oder andere Möbelstück und Sonstiges, das zum Leben gehört, angesammelt: Messer, Kelle, Sieb, Brettchen, Kochmütze, Herd mit Töpfen, Gemüse und so weiter. Verhungern muss hier keiner. Na ja, der Wolf selbst ist nicht mehr der, der das Geschehen wirklich beeinflusst. Aber dann ist da noch ein Jäger.
Die Bilder tun so, als wären sie Collagen, ausgeschnitten und geklebt, strukturiert. Dabei sind die Flächen mit grobem Pinsel gefüllt und oft mit feinerem Strich gestaltet. Große Teile sind marmoriert, eine weiße Messerklinge sieht man nur, weil der Hintergrund ausgespart ist. Die Augen von Maus und Katze und Wolf sind auf die Fläche mit Oval und schwarzen Klecks gezeichnet, beim Wolf sind sie wie bei einem Plattfisch auf nur einer Seite platziert. Die Umrisse der Figuren sind weiß, verstärken den Eindruck einer Collage. Von einer Farbigkeit der Illustrationen zu sprechen, wäre sehr übertrieben. Dennoch zeigen die Bilder vor allem Gelb- bis Rottöne, verhalten, aber erkennbar. Wolf halt und Maus, und auch die Ente trägt das Gelb nur an den Füßen und dem Schnabel.
Fazit: Spätestens seit Rotkäppchen wissen wir, dass der Wolf Lebendiges verschlingt, das danach aber noch lebendig ist, damit wir es befreien können. Es ist sicher gut, wenn die Kinder, denen dieses Bilderbuch vorgelesen wird, bereits Märchen kennen. Voraussetzung ist das allerdings nicht.