Der Mann, der noch an den Klapperstorch glaubte

Autor*in
Rosenlöcher, Thomas
ISBN
978-3-356-01225-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bohn, Maja
Seitenanzahl
30
Verlag
Hinstorff
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Rostock
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

“Wo haben die Leute nur all diese Kinder her?” fragt sich der Mann. Er hätte auch so gerne eines und wartet und wartet... Bis ihn eines Tages die Nachbarin verführt und ihm, nachdem er schon wieder warten musste, ein Kind “schenkt”.

Beurteilungstext

Kariertes Hemd, brauner Pollunder, schlank aber unsportlich, so sieht er aus, der Mann, der nicht weiß, woher die Kinder kommen. Er erkundigt sich bei Eltern in flippigen Klamotten und bei ihren frechen Kindern, die ihm die Zunge rausstrecken. Und alle lachen und erzählen ihm was vom Klapperstorch. Dummerweise ertappt die ziemlich dicke und nicht auf den Mund gefallene Nachbarin im quietschgrünen Kleid unseren Helden, als er Zuckerstückchen auf die Fensterbank legt. Sie kommentiert das mit einem lauten “Hahahahahahaha”, das sich groß und rot über die Seite zieht. Doch die beiden kommen sich näher... Nicht, dass die Leser genau erfahren, was “der Mann” und “die Frau” da im Bett machen, und brav tragen die beiden Unterwäsche. Doch eines Tages bringt die Frau in eben diesem Bett ein “winziges Kind hervor”. “Hier”, sagt sie. “Das schenke ich Dir.”
Ein Großteil der Flächen im Buch sind in gedeckten, wässrig-transparenten Farben gehalten. Aus ihnen strahlen einige bunte Farbkleckse hervor: eine Fassade, das Kleid der Frau, ihr gepunkteter BH. Große helle Flächen geben dem Ambiente ein insgesamt freundliches Aussehen, z.B. ein weißer Straßenbelag oder das Fenster, aus dem die Frau lehnt. Die Charaktere werden humorvoll durch eine mäßige (bei Nebenfiguren) bis starke (bei den Hauptprotagonisten) Überzeichnung betont. Die Frau z.B. hat einen sehr großen Busen und sehr kleine Füße, und der Mann zieht den Kopf sehr tief zwischen die Schultern. Perspektive wird angedeutet und mit zweidimensional gezeichneten Elementen kombiniert.
Die Handlung des Buches ist witzig - natürlich nur für Kinder, die wissen, wie Babys gemacht werden. Auch wenn der Klapperstorch und die Zuckerstückchen heute sicher nicht mehr zum kulturellen Allgemeingut bei Kindern gehören, so bieten sie natürlich trotzdem jede Menge Ansatzpunkte für ein Gespräch zum Thema “Schwangerschaft”. Das Buch ist also gut geeignet als “Aufhänger” für eine vorsichtige Sexualaufklärung. Während allerdings die hilflosen Sehnsüchte des Mannes viel Raum einnehmen, sind der eigentliche Zeugungsakt, die Schwangerschaft und die Geburt des Kindes eher knapp bearbeitet. Beim näheren Kennenlernen der beiden geht die Frau befremdlich rabiat vor. Die Autoren bieten mit ihrem Buch also keine wirkliche Aufklärungsarbeit. Sie erzählen vor allem eine lustige Geschichte, an der auch viele Erwachsene ihren Spaß haben werden.

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Diese Rezension wurde verfasst von spr.
Veröffentlicht am 01.04.2015

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