Der Mann, der noch an den Klapperstorch glaubte

Autor*in
Rosenlöcher, Thomas
ISBN
978-3-356-01225-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bohn, Maja
Seitenanzahl
32
Verlag
Hinstorff
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Rostock
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es war einmal ein alleinstehender Mann, der Kinder sehr mochte und gerne ein eigenes hätte. Nur wußte er nicht so recht, woher die Kinder kamen. Als er Mütter und Väter fragte, lachten sie und meinten vom Klapperstorch. Ob es stimmt? Kann er den Klapperstorch mit Zucker anlocken? Und warum lacht seine Nachbarin?

Beurteilungstext

Woher kommen die Kinder? Wie entstehen Kinder? Diese Fragen tauchen über kurz oder lang bei Kindergartenkindern auf. Wie antwortet man darauf, wie das Wunder des Lebens entsteht? Dieser Frage geht Thomas Rosenlöcher in seinem Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahre "Der Mann, der noch an den Klapperstorch glaubte", 2015 in 2. Auflage im Hinstorff Verlag erschienen, nach. Dort stellt diese Frage ein alleinstehender Mann, der wie ein Kind die Welt begreift, Kinder sehr mag und gerne ein eigenes hätte.
Nachdem er Mütter und Väter die Kind-Frage stellte, antworteten sie ihm lachend mit "vom Klapperstorch". Zunächst erschien ihm die Lösung nicht abwegig. Er versucht mittels Zuckerstücken den Klapperstorch anzulocken. Seine dicke Nachbarin beobachtet ihn dabei und neckt ihn spöttisch. Als der Erfolg ausblieb, zog sich der Mann zurück. Der Zufall will es aber, daß nun seine Nachbarin die Sache in die Hand nimmt.
Rosenlöcher versucht es, in seiner Geschichte die Mär vom Klapperstorch dem biologischen Ablauf gegenüberzustellen. Eindeutig macht er den Kindern klar, daß es den Klapperstorch nicht gibt. Es gehören ein Mann und eine Frau zur Zeugung von Kindern hinzu. Den sexuell-biologischen Vorgang deutet er nur undeutlich an. Der Mann verschwindet mit seiner Nachbarin im Bett. Dann ist an diesem Punkt Schluß.
Zwar ist die Geschichte an sich schlüssig, aber der Funke springt überhaupt nicht über. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen fallen viele Formulierungen negativ auf. Die Nachbarin wird als dick beschrieben, die in ihrer kleinen Wohnung noch dicker erscheint. Sie brüllt ständig. Abgesehen davon, daß allein diese Beschreibungen pejorativ besetzt sind, werden sie ständig wiederholt, sind aber letztlich für die Plotentwicklung völlig unwichtig. Insgesamt ist der Tonfall im Buch unangenehm. Da gibt es nichts sanftes, nichts für Kinder ansprechendes. Es macht keine Freude, die Geschichte Kindern vorzulesen.
Maja Bohn hat das Bilderbuch illustriert und paßt sich dabei dem Tonfall des Erzählstils an. Extreme Überzeichnungen wie der dicken Nachbarin sieht man, schräg-verrückt wirken die Figuren. Nichts liebliches, ansprechendes ist dabei. Die Farben sind überwiegend dunkel gehalten. Die Mimik, vor allem der Nachbarin, überzogen, ja hier und da sogar häßlich.
Insgesamt wirkt das Buch sowohl von seinem Plot, seinem Erzähl- als auch Illustrationsstil wenig kinderbuchbildermäßig. Alles ist ein wenig zu sehr gekünstelt, überzeichnet. Man kann sich dem Eindruck nicht erwehren, hier ein Bilderbuch für Erwachsene vor sich liegen zu haben. Eine Empfehlung für das Buch möchte ich nicht aussprechen!

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Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.10.2015

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