Der Krieg ist ein Menschenfresser
- Autor*in
- Zöller, Elisabeth
- ISBN
- 978-3-446-24510-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Hellpap, Manja
- Seitenanzahl
- 275
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 15,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das Buch gliedert sich in zwei Hauptteile. Ferdinand, aus dem Arbeitermilieu stammend, zieht in den Krieg, um seine Freundin zu beeindrucken, später, um diesen Krieg zu dokumentieren. Max, wohlhabend, als Militarist erzogen, zieht in den Krieg. Max schießt auf Befehl seines Vorgesetzten auf Ferdinand, wird selbst verwundet und erkennt erst im Lazarett, dass sein Vorgesetzter ein Mörder ist . Max erleidet ein Kriegstrauma. Die politischen Verhältnisse dieser Zeit werden deutlich gemacht.
Beurteilungstext
Der Autorin ist es in hervorragender Weise gelungen, diesen, für heutige Jugendliche weit zurückliegenden Krieg emotional erfahrbar zu machen und gleichzeitig die historischen Ereignisse jener Zeit so zu erfahren, dass ein Nachdenken über die damalige Zeit und ihre Folgen und eigene persönliche Verantwortung in solchen Situationen grundgelegt ist. Weil es zu diesem Buch auch gute Materialien für die Schule gibt, eignet sich das Buch ausgezeichnet als Klassenlektüre.
In einem Epilog wird die Schlussszene vorweggenommen und macht neugierig auf den Inhalt, der sich in zwei Hauptteile gliedert, die miteinander auf schreckliche Weise verwoben sind. Beide jungen Männer haben eine erste Liebe, an der sie sich in den schrecklichen Ereignissen der Kriegswirklichkeit klammern. Diese Beziehungen lässt die Leserinnen und Leser sich mit den Hauptfiguren leicht identifizieren, schafft Spannung und lässt die historischen Ereignisse lebendig werden.
Der erste Teil stellt Ferdinand vor, der aus dem Arbeitermilieu stammt, das dann auch geschildert wird. Das ist wichtig, um die revolutionären Umtriebe dieser Zeit überhaupt zu verstehen. Ferdinands Eltern sind gegen den Krieg und Ferdinand will, auch auf Wunsch der Mutter hin, alles genau dokumentieren. Deshalb hat er Kamera und Briefe in der alten Kuriertasche. Beides ist nicht erwünscht, um die Begeisterung für den Krieg nicht zu schwächen. Max wird ungewollt zum Mörder Ferdinands. Seine Herkunft ist eine andere: große Wohnung mit Dienstboten, kaisertreu Besuch der Kadettenschule. Als Max im Lazarett die Wahrheit erkennt, wird er sich seiner eigenen Verantwortung bewusst und handelt. Die schrecklichen Erlebnisse lassen ihn psychisch sehr krank werden. Hier hilft seine Freundin mit ihrem Hund. Sophie ist freigeistig erzogen, emanzipiert, Schülerin der Odenwaldschule. Max wird verfolgt, auch nach dem Ende des Krieges.
Trotz der Gefahr sorgt das Paar dafür, dass Ferdinands Eltern die Wahrheit erfahren.
Eine Zeittafel am Ende des Buches und ein Glossar, nicht leicht zu verstehender Begriffe, komplettieren dieses ausgezeichnete Buch.