Der Krieg ist ein Menschenfresser

Autor*in
Zöller, Elisabeth
ISBN
978-3-446-24510-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
277
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kriegsausbruch 1914, die Fußballerjungs sind begeistert, Ferdinand geht freiwillig an die Front. Bald bekommt er mit, was Krieg ist, er fotografiert und schreibt. Damit fällt er auf und wird hinterhältig erschossen - ein nur scheinbares Kriegsopfer. Max war Täter, dass er dazu missbraucht wurde, wird ihm erst spät klar. Er dreht durch und nur seine Kusine kann ihn langsam aus seiner Umnachtung retten. Zusammen sorgen sie gegen alle Widerstände dafür, dass Ferdinands Familie die Wahrheit erfährt.

Beurteilungstext

Der erste Teil liest sich so chaotisch, wie ein Krieg ist, scheinbar ohne Struktur, nur den chronologischen Ereignissen folgend. Das entspricht dem Bewusstseinsstand der Protagonisten, dem des Kriegsfreiwilligen, der mit einem Fußball ins Feld zieht, weil er den Ball seinem gleich zu Kriegsbeginn gefallenen Fußballidol aufs Grab legen will - dass Krieg kein Spaziergang ist, muss er erst am eigenen Leib erfahren. Mit Ferdinands Erfahrungen wachsen auch die der Leser. Sein Tod erscheint vom Nebel verdeckt, übrig bleibt die Meldertasche, die Ferdinand von einem Kriegsveteranen aus seinem Hause geschenkt bekam, als Talisman. Ihm hat das nicht geholfen, gerade wegen dieser Tasche wurde er Opfer des fanatischen Scharfschützen Pfals, der wusste, dass Ferdinand in der Tasche Fotos von mindestens einem seiner Verbrechen barg: Dieser Pfals war auf der Jagd nach ""Verrätern"", nach Menschen, die sich gegen den Krieg, gegen den Kaiser geäußert hatten. Dass die Tasche wichtig war, bekam sein Helfer Max rechtzeitig mit und rettete sie vor dem, dessen falsches Spiel er zu spät durchschaute. Max kommt zwar nach Hause, wird aber von seinem Vater und diesem Pfals verfolgt - die Tasche hat er gut verborgen. Seine Kusine und Freundin Sophie tritt erst im zweiten Teil auf, in dem eine immer spannender werdende Geschichte um die Rettung von Max und der Tasche erzählt wird. Sophie ist ein nüchtern denkendes und entschlossen handelndes Mädchen, das konsequent die Heilung Maxens betreibt, ihn vor den fragwürdigen Medikamenten des Militärarztes schützt, die Tasche ausfindig macht und schließlich das wichtige Vermächtnis Ferdinands Familie überbringt. Nur sie hat die Möglichkeit, gegen Pfals gerichtlich vorzugehen.
Der Erste Weltkrieg, die Revolution 1918, die Freikorps, die Reaktionäre und die Sozialdemokraten bilden den Hintergrund dieses ebenso informativen wie zunehmend spannend erzählten Romans um Täter und Opfer diese Krieges, der vor 100 Jahren begann.
Im Anhang ergänzen eine Zeittabelle, in der endlich auch mal die riesigen Zahlen der Opfer genannt werden, und ein Glossar den sehr persönlich erzählten Roman.
Auf der Auswahlliste des LesePeters. Cjh14.03

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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