Der Himmel über Jerusalem

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Teaser

Zwei junge Frauen treffen sich zufällig im Supermarkt in Jerusalem: Myriam ist israelische Jüdin, hat ihren besten Freund bei einem Bombenangriff verloren und will noch schnell einkaufen. Dima ist Palästinenserin, trägt einen Sprengstoffgürtel um den Bauch und sucht die größte Menschenansammlung, denn ihr Tod soll sich lohnen. Ihr im Buch beschriebenes Leben hat sie zu diesem Punkt gebracht.

Beurteilungstext

Ein Buch über Fanatismus, Radikalismus, Terrorismus und Tod für Jugendliche? Ja, ein eindeutiges Ja. Viele in Deutschland lebende Migranten und ihre Kinder haben solche und ähnliche Situationen in ihren Heimatländern erlebt. Sie haben zum Teil schwer traumatisiert überlebt und finden hier wenig Wissen in der deutschen Gesellschaft. Dieses Buch kann dazu beitragen, mehr Verständnis für diese Bevölkerungsgruppe zu entwickeln.
Sehr eindringlich und eindrücklich beschreibt die Autorin die Situation der beiden Protagonistinnen, ihrer Freunde und ihrer Familien. In kurzen Abschnitten bekommt der Leser einen Einblick in die jeweiligen Lebenserfahrungen und -verletzungen, in die Vorgeschichte. So werden beide Figuren bekannt und vertraut, für beide entwickelt der Leser Verständnis. Um so schrecklicher ist es mitzuerleben, wie unabänderlich die Zeit abläuft und wie hilflos der Leser beide Frauen in die Katastrophe rennen sieht. Und nach der Tat teilt er die Fassungslosigkeit von Dimas Verlobten: Möge Allah ihr vergeben!
Ein höchst empfehlenswertes und eindringliches Buch, mit dem eine jugendlicher Leser aber nicht alleingelassen werden sollte.