Der Dieb von Rom

Autor*in
Parigger, Harald
ISBN
978-3-401-05259-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
304
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2004
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der mit seiner Familie aus seiner Heimat vertriebene Marius wird zum “Dieb von Rom”, dessen tolle Streifzüge für Gesprächsstoff sorgen.

Beurteilungstext

Schafft es Marius, der Dieb von Rom, seine Verfolger zu überlisten? Bis zum Schluss fiebert man mit und wünscht ihm, dass er nicht gefasst werden möge.

Ja, die Sympathie des Autors (und damit seiner LeserInnen) gelten einem dreisten Dieb, einem Jungen aus dem Volk. Er war mit seiner Familie von seinem heimatlichen Hof in Germanien vertrieben worden, weil ein fremder Herr - den ungerechten Gesetzen Roms folgend - trotz Missernten unerschwinglichen Pachtzins einforderte.

Robin Hood und Schinderhannes oder auch Gandhi und Che Guevara lassen grüßen, die Kämpfer für die "kleinen Leute", deren Waffen Mut, List und Unerschrockenheit sind. Besonders Jugendliche werden die Hitzköpfigkeit und Radikalität des Helden verstehen. Und vielleicht Parallelen finden in der heutigen Zeit, wenn Menschen aus Profitgier ihre Lebensgrundlage entzogen wird.

Ohne seine Freunde hätte Marius, der Dieb keine Chance. Hier verwendet der Autor ein weiteres Motiv , das die Sehnsucht Jugendlicher aufnimmt: Nicht allein zu sein, sondern Freunde zu haben, auf die man sich 100% verlassen kann. Hier bilden ein griechischer Sklave als der "Intellektuelle", ein Gladiator mit Bärenkräften und der hitzköpfige Germane bilden ein "Multi-Kulti"-Trio, das zusammenhält und dadurch unbesiegbar ist.

Weiter lässt eine zarte Liebesgeschichte zwischen dem Dieb und einer "honigfarbenen" Sklavin, die auch noch zu einem guten Ende kommt, die Herzen der LeserInnen höher schlagen.

Scheinbar selbstverständlich hat der Geschichtslehrer Harald Parigger sein reiches Wissen über die Verhältnisse im Rom der Zeitenwende in die spannende Kriminalgeschichte einfließen lassen. Von den politischen Intrigen der Mächtigen, der besonderen Stellung der Frauen lesen wir ebenso wie vom Wohnen in Mietshäusern, von der Versorgung der Großstadt Rom, den sanitären Anlagen, den Küchen, den drakonischen Strafen, der Brutalität des Alltags.

So ist nicht nur für lesegewandte Jugendliche, die sich für die Geschichte Roms interessieren, eine spannende und lehrreiche Geschichte entstanden. Der überraschende und ungewöhnliche Blickwinkel macht die Lektüre zu einem schmunzelnden Vergnügen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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