Der Berg des weißen Goldes

Autor*in
Beyerlein, Gabriele
ISBN
978-3-522-17719-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
175
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2005
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mit seinem Vater und der Schwester Matu hat Bricco nach einem Unglück die Heimat verlassen; bei Verrix, dem Besitzer eines Salzbergwerks, finden er und der Vater Arbeit, während Matu zu einer anderen Familie kommt. Bricco ist unglücklich, und die Situation eskaliert, als alle ihn für einen gemeinen Dieb halten ...

Beurteilungstext

Ein Roman aus ferner historischer Vergangenheit, der Keltenzeit im 5. Jahrhundert v. Chr. Ein mutiges Unternehmen, denn von den Kelten selbst haben wir keinerlei schriftliche Zeugnisse, sondern sind auf die Werke griechischer und römischer Schriftsteller und Geschichtsschreiber sowie auf die archäologischen Funde angewiesen. Dass dennoch eine so stimmige Erzählung entstanden ist, liegt sicherlich zum Teil an der wissenschaftlichen Beratung durch Dr. Jutta Pauli, die auch ein sehr informatives Nachwort geschrieben hat, das von der fiktiven Erzählung ausgeht und sie gleichsam an den Funden aus der Zeit verifiziert.
Kelten gelten als die Meister der Metallverarbeitung schlechthin; ihre Kunst und ihr Kunsthandwerk, attestiert in Funden von Bronzegefäßen, Keramik, Amphoren und vor allem Schmuck, waren der Entwicklung weit voraus.
So stellt Gabriele Beyerlein als eine der Hauptfiguren den Künstler Cino und seine Familie in den Mittelpunkt, daneben die Familie von Bricco. Die heranwachsenden Kinder der beiden Familien sehen sich im Grund ewig menschlichen Problemen gegenüber: Verlust der Mütter, Auseinandersetzung mit Tod und Trennung, Freundschaft und erste Liebe, Eifersucht und Neid, Unterwerfung unter den Willen anderer und Selbstfindung. In diesem spannenden Rahmen, in den sich weitere spannungssteigernde Erzählelemente, stellt die Autorin vor allem die beiden Mädchen, Attia und Matu, in den Mittelpunkt des Interesses, aus deren Sicht sich das Geschehen darstellt.
Der Leser erfährt so vieles aus dem schweren und oft fremd anmutenden Alltag vor zweieinhalbtausend Jahren und wird motiviert, seine eigene Situation mit allem, was uns heute als selbstverständlich gilt, neu zu überdenken.
Einfühlsame Zeichnungen von Tilman Michalski begleiten unauffällig den Text, sind in den Hintergrund gerückt, stellen keltische Kunst und Ornamentik sehr eindrucksvoll dar.
Ein rundum empfehlenswertes Buch, das Elemente des Abenteuerromans (die Geschichte um den Diebstahl), des Adoleszenzromans (die Frage nach eigener Schuld und Verantwortung), der Liebesgeschichte (zwischen Matu und Redsat) und des historischen Romans eindrucksvoll und unterhaltsam vereint.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von avn-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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