Der Auserwählte

Autor*in
Jinks, Catherine
ISBN
978-3-423-62206-6
Übersetzer*in
Hanse-Schmidt, Anja
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
464
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2005
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Jahr 2081: Der 16-jährige Jarom Woodruff ist Mitglied einer Splittergruppe der Mormonen in Australien und als "Auserwählter" für die Führung der Gruppe vorgesehen. Unterdessen kommen der Journalistikstudent Aldo und sein Onkel Mike dahinter, dass Jarom ein Geheimnis verbirgt, dessen Ursprung am Anfang des 21. Jahrhunderts liegt.

Beurteilungstext

Der Auserwählte ist streckenweise keine leichte Lektüre. So wird dem Leser einiges an Konzentration und auch Vorkenntnissen abverlangt, wenn die Figuren über Gentechnologie sprechen. Hier liegt auch gleichzeitig das entscheidende Problem im Hinblick auf die gesamte Lektüre: Ohne das Verständnis des gentechnischen Hintergrunds bleibt dem Leser unklar, was es damit auf sich hat, dass die DNA eines Joseph Peek in der Figur Jarom "weiterlebt" und worin begründet liegt, "dass wir von nun an alle anfangen müssen, die Dinge mit völlig neuen Augen zu betrachten" (S. 459), wie es am Ende der Erzählung heißt.
Die Erzählung besteht aus 42 unterschiedlich langen Kapiteln. Es wechseln sich dabei zwei Ich-Erzähler ab, die das eigentliche Geschehen um die Figur Jarom erzählen. Es handelt sich zum einen um Aldo Frewin und zum anderen um Jarom selbst. Während Aldos Erzählanteile als "Arbeitsnotizen" überschrieben sind, handelt es sich bei Jarom um Einträge in sein Tagebuch, dass er aus religiösen Gründen führt. Im Einzelnen sind besonders die Szenen interessant, in denen sich die Protagonisten begegnen und die nacheinander aus den beiden Perspektiven erzählt sind. Eine dritte Erzählebene besteht aus den Aufzeichnungen Joseph Peeks, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts gemacht wurden. Während sich die von Jarom und Aldo erzählten Sequenzen abwechseln, sind die Aufzeichnungen Josephs unregelmäßig eingestreut.
Sprachlich gut in Szene gesetzt worden ist die Religiösität in Form der von Jarom vorgenommenen Tagebucheinträge. Einerseits wirken diese unaufgeklärten Denkmuster auf den Leser fremdartig-faszinierend, andererseits entwickelt man aufgrund der Verbohrtheit des Denkens geradezu eine regelrechte Abneigung gegen dieses religiöse Eiferertum.
Obwohl nicht ohne Weiteres klar wird, welcher Zusammenhang zwischen Jaroms Geheimnis und dem Genversuch besteht, ist "Der Auserwählte" dennoch als "empfehlenswert" einzustufen. Dafür sprechen die gelungene Inszenierung der Perspektivwechsel, die sprachliche Gestaltung und die Spannung, gerade weil sie nicht gemindert wird, auch wenn die gentechnologische Vorgeschichte unverstanden bleibt.

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Diese Rezension wurde verfasst von str.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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