Pagan und die Tempelherren

Autor*in
Jinks, Catherine
ISBN
978-3-423-62136-6
Übersetzer*in
Wurster, Gabi
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
218
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2003
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,50 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jerusalem zur Zeit des zweiten Kreuzzuges 1187: Pagan, sechzehn Jahre alt, zuvor in zwielichtigen Kreisen bei der Stadtmiliz Jerusalems mit dubiosen Geschäften und mit Geldspiel beschäftigt, findet mit Spielschulden belastet den Weg zu den Tempelrittern. Als Knappe von Graf Roland begleiten sie zum Schutz die Pilger auf ihren Besuchen der heiligen Stätten. Doch bald schon steht Aladin mit dem heidnischen Heer vor der Stadt.

Beurteilungstext

Die im Buch geschilderten Erlebnisse werden aus der Sicht des Knappen Pagan dargestellt. Pagan gibt seine Sicht der Dinge zum Besten, und zwar nicht nur vor oder nach Dialogen, sondern auch mitten in den Dialogen kommentiert er die Aussage des Sprechenden. Auch in den Dialogen in denen er selbst spricht, kommentiert er seinen Gesprächspartner oder die Situation stumm, bevor wir dann eine Antwort lesen. Diese Antwort ist dann meist das Gegenteil dessen, was er zuvor an Gedanken geäußert hat. Zudem sind diese stummen Kommentare im Duktus respektlos-frech, derb, negativ und ironisierend, selten witzig, was sie wohl sein sollen. Mich hat das sehr genervt und ich hätte das Buch nicht zu Ende gelesen, wenn ich es nicht zu besprechen gehabt hätte. Hierzu ein kleines Beispiel (Graf Roland Pagan demonstriert, was an seinem Kampfstil verbesserungswürdig ist, indem er kämpfend auf Pagan eindringt und ihm einige Hiebe versetzt: "Gut, Pagan, das reicht." Das denke ich doch, verflucht noch mal! "Siehst du, wo dein Problem liegt?" Wartet - nichts sagen! Ihr seid mein Problem! "Nein, Herr." Selbst seinen Ritter, der ihn gerecht und liebevoll behandelt, kann er nur als "heiligen Georg" ansprechen, wohl einfach, weil er kaum in der Lage ist, etwas was gut ist auch gut sein zu lassen, er muss es ironisierend klein machen. Es ist klar, dass dies eine Folge seiner Sozialisation und seiner Lebensumstände ist, aber muss man diese Sicht der Dinge zum Duktus eines Buches machen? Die Autorin hat Geschichte studiert; es scheint ihr ein Anliegen zu sein den jungen LesernInnen die christlichen Kreuz- und Pilgerzüge der hehren Heiligkeit zu entkleiden, mit der sie aus einseitiger Sicht oft fälschlich dargestellt wurden, offenbar versucht sie aber auch den Lesern den Lesern ein Bild des mittelalterlichen Menschen zu geben, das geprägt ist von Derbheit, Verderbtheit, Dummheit, Verschlagenheit und dem Trieb, nur den eigenen Vorteil zu suchen ( Hierzu besonders die Schilderungen der Pilger im zweiten Kapitel). Dieses Bild scheint mir doch zu einseitig zu sein. Ab und zu geht Micky Mouse mit der Autorin durch: "Pagan!" Huch! "Ja, Herr!" oder: Innen höre ich Stimmen. Klopf, klopf. "Wer da?" oder: "Wer da?", dringt es gedämpft heraus. Diese Stimme würde ich überall erkennen. Kratz, kratz, kratz. Kratz, kratz, kratz. Schritte. Stille. Völlig im Comicland sind wir aber sind bei der eigentlich berührenden Szene, als Pagan sich ermannt und vor den großen Aladin tritt, um ihn um das Leben seines Herrn zu bitten:….als ich mich gerade drei Schritte vom rechten Fuß des Großen Mannes entfernt auf den Boden werfe. Verbeug, verneig, kriech. "Ich erbitte eure Gnade, mächtiger Sultan!" Das mag genügen, um zu zeigen, dass solch ein Buch nicht empfehlenswert sein kann. Leider ist das Buch erst der "Auftakt der spannenden und vielfach preisgekrönten Abenteuerreihe um Pagan und Graf Roland". Ächz!

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Diese Rezension wurde verfasst von BW-Frö J.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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