Das schaurige Haus

Autor*in
Wildner, Martina
ISBN
978-3-407-79995-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kuhl, Anke
Seitenanzahl
208
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2011
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kaum ziehen Hendrik, sein Bruder Eddi und seine Eltern in ein Haus im Allgäu, schon müssen sie sich den Herausforderung der neuen Umgebung stellen. Für Hendrik ist es schwer Anschluss zu finden, noch dazu, weil er angeblich in einem Spukhaus wohnt. Irgendetwas scheint wirklich nicht mit dem Haus zu stimmen, denn seit sie dort wohnen, schlafwandelt Eddi und es passieren einige sehr seltsame Dinge. Dem will Hendrik auf die Spur kommen...

Beurteilungstext

Warum schlafwandelt Hendriks kleiner Bruder Eddi, seit sie in das neue Haus gezogen sind? Und warum malt er im Schlaf immer Schnecken in Form von Buchstaben an die Wände? Was kann das bedeuten?
Diesem Geheimnis möchte Hendrik gern auf die Spur kommen. Denn seit er gehört hat, dass er in einem Haus wohnt, in dem früher zwei Kinder umgekommen sind und die auch noch Schneckmann hießen, lässt ihm diese Geschichte keine Ruhe. Stück für Stück und mit detektivischem Geschick und etwas Glück nähert er sich der Lösung des Falls. Dabei erkennt er, dass es tatsächlich einen Fluch zu geben scheint, und dass schon einige Kinder im Dorf umgekommen sind. Es stehen aber noch einige auf der Liste. Kann Hendrik sie vielleicht retten? Oder ist das doch alles Einbildung?
Es ist ein sehr spannungsreicher und unheimlicher Roman, der 2012 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden ist. Neben der sehr geschickt aufgebauten und nicht einfach zu durchdringenden Detektivgeschichte, erzählt er auch von den Eingliederungsversuchen Hendriks in ein allgäuer Dorf. Dort wird er gehänselt und schikaniert und findet nur langsam Freunde. Auch die Mutter hat Probleme sich im Dorf einzuleben. Sie ist viel allein und leidet an Depressionen. So ist es nicht verwunderlich, wenn auch etwas traurig, dass obwohl Hendrik am Ende doch einige Freunde gefunden hat, die Familie dort nicht bleibt, sondern an ihren Heimatort in Sachsen zurückkehrt. Nichtsdestotrotz hat Hendrik in der Zeit viel erlebt und gelernt. Vor allem die kleinen Geheimnisse der Dorfbewohner hat er entdeckt und somit auch die Vorbehalte gegenüber Fremden.
Das Buch greift geschickt diese Thematik auf und lässt sie immer wieder einfließen, obwohl sie die Handlung nicht dominiert, sondern auch während der Detektivgeschichte eher nebenher mitschwingt.
Besonders hervorzuheben ist die anschauliche Sprache, die Martina Wildner gerade in ihren Beschreibungen der Personen und des Hauses benutzt. Auch die vielen Aussagen der Dorfbewohner im allgäuer Dialekt, den man nicht sofort versteht, sondern die oft laut ausgesprochen werden müssen um die Bedeutung zu erkennen, wirken anregend und zum Teil komisch. Die Übersetzung einiger Wörter ins Hochdeutsche am Ende des Buches hilft auch Kindern, sich diese Aussagen zu erschließen.
Man kann sagen, dass es sich hier um ein außergewöhnlich spannendes Buch handelt, das manchmal so mystisch wird, dass man Gänsehaut bekommt. Ein schaurig schönes Buch über ein schauriges Haus.

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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