Das schaurige Haus
- Autor*in
- Wildner, Martina
- ISBN
- 978-3-407-79995-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kuhl, Anke
- Seitenanzahl
- 205
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Eine sächsische Familie zieht wegen der Arbeitsstelle des Vaters in ein allgäuisches Dorf. Der ältere Sohn Hendrik hat es nicht leicht in der neuen Schule, wird von einigen Mitschülern gemobbt. Seinem jüngeren Bruder Eddi fliegen dagegen alle Herzen zu. Doch dann beginnt Eddi, begeisterter Sammler von Schnecken, zu schlafwandeln, sie finden eine Geheimkammer und es heißt, in dem Haus ist ein Mord geschehen. Ein Fluch liegt in der Luft, der es auch auf Hndrik und Eddi abgesehen hat!
Beurteilungstext
Der Roman beginnt mit dem Einzug der Familie in das Haus am Rande von "Am Pestkirchlein". Hendrik, der Ich-Erzähler im Präteritum, ist ein scharfer Beobachter und lässt den Leser von Stunde Null an miterleben, in was für ein seltsames Haus sie gezogen sind und wie die Familie im Dorf behandelt wird - nicht wirklich gut. Die Mutter hält dem inneren und äußeren Druck nicht stand, will nach einer Weile nichts als weg, wird depressiv. Der Vater ist in einer Zwickmühle - der Job ist schließlich für ihn wichtig. Und all das ist ein déja vu, als Hendrik eine Entdeckung macht: eine Familie Schneckmann wohnte früher in dem Haus, die Mutter kam aus dem Ostblock und fühlte sich nie heimisch, zerbrach, als ihre Sohne an einer Pizvergiftung starben und es ihr zur Last gelegt wurde. Hendrik stellt allerlei gewagte Thesen auf, warum immer wieder Kinder im Ort ums Leben kommen und ist überzeugt, dass er und Eddi als nächstes dran sind. Ob er damit recht hat, bleibt bis zum Ende offen. Ganz sicher ist aber, dass mit Eddis Hilfe das Rätsel um zwei Morde gelöst wird. Zwar ein bisschen holperdipolter, aber hier scheint der Weg das Ziel, und das ist geglückt.
Der Roman ist amüsant, ein bisschen gruselig und zugleich erfrischend realistisch: Umzug, drohende Arbeitslosigkeit, erste Liebe, Mobbing, Depression, Ost-Westunterschiede. Die Sprache ist klar, kindgerecht und schnörkellos. Dialoge dominieren. Die Autorin ist Trägerin des Peter-Härtling-Preises und wird dieser Auszeichnung auch mit diesem Buch gerecht.
Absolut wundervoll ist das Cover, sind die Vignetten im Buch - von Anke Kuhl - die mit den grauenhaften Nacktschnecken spielen: schauderhaft schön.
Sehr empfehlenswert ab 9 Jahre.