Das Mädchen in unserem Badezimmer

Autor*in
Hitzbleck, Henrik
ISBN
978-3-00-071776-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wacker, Kerstin
Seitenanzahl
272
Verlag
Wacker und Freunde Verlag
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Berlin
Jahr
2022
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
14,80 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 14-jährige Amra kann es nicht fassen: Ein fremdes stinkendes Mädchen ist in ihrem Badezimmer. Sie ist erleichtert, als Coco wieder weg ist. Zwei Wochen später findet Amra Cocos Tagebuch. Sie würde es gern zurückgeben. Aber Coco ist verschwunden. Also liest sie Cocos Geschichte und versteht, warum die 17-Jährige auf der Straße lebt und wie gefährlich dieses Leben ist. Für Amra steht fest: Sie muss Coco finden. Das Tagebuch gibt Anhaltspunkte, aber viele führen in eine Sackgasse.

Beurteilungstext

„Diese blöden neuen Turnschuhe.“ Mit diesem Satz beginnt die Geschichte, die von der 14-jährigen Amra erzählt wird. Im Gegensatz zu Amra hat Coco weder neue Turnschuhe noch ein Zuhause. Als ihre Mutter dem seltsamen Mädchen anbietet, in ihrem Badezimmer duschen zu können, ist Amra entsetzt. Aber Coco nimmt das Angebot an: „Zum Glück haben wir ein Gästeklo“, denkt Amra, denn Coco lässt es sich im Badezimmer sehr lange gut gehen. Als das Mädchen weg ist, ist nicht nur Amra erleichtert.
Eine Studie der Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. zeigt, dass in der ersten Februarwoche des Jahres 2022 insgesamt 263.000 Menschen keine eigene Wohnung hatten. Darunter auch Jugendliche wie Coco. Wie geht es diesen jungen Menschen, die kein eigenes Zuhause haben, bei Freunden oder auf der Straße leben müssen? Das ist das Thema dieser Geschichte. Leserinnen und Leser bekommen so einen kleinen Einblick in dieses schwierige Leben, werden sensibilisiert, nicht weg zu sehen. Es ist ein Anstoß, den Menschen, die auf der Straße leben, mit mehr Empathie zu begegnen.
Die Protagonistin Amra entwickelt diese Empathie, als sie Cocos Tagebuch liest. Das fremde Mädchen hat es im Badezimmer liegen lassen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Louise will Amra herausfinden, was aus Coco geworden ist, um ihr das Tagebuch zurück zu geben. Aber Coco ist verschwunden. Also lesen die beiden Mädchen weiter und erfahren, warum Coco dieses Leben auf der Straße führt. Amra und Louise lassen nichts unversucht, um Coco zu finden: Für ihre Schülerzeitung interviewen sie einen Sozialarbeiter, der in Berlin mit Straßenkindern arbeitet und eine Kriminalbeamtin, die für die Vermisstenstelle zuständig ist. Die Suche nach Coco bleibt dennoch erfolgslos. Dann liefert das Tagebuch eine neue Fährte: Wo ist diese Gartenlaube, von der Coco schreibt und welche Rolle spielen Herr Gassmann und Frau Kowaczek? Die Suche geht für Amra und Louise weiter.
Das Thema wird in eine stringent und spannend erzählte Handlung eingebunden. Aufgeteilt ist der Text auf 25 Kapitel. Das schafft Struktur beim Lesen. Die Tagebucheinträge sind kursiv gesetzt. Wenn Coco darin von ihrem Leben erzählt, ist dies eine Geschichte innerhalb der Rahmenhandlung, die Neugier erzeugt. Neugierig macht übrigens schon das Cover des Buches, welches von Kerstin Wacker illustriert wurde. Schwarz-weiße Zeichnungen der Illustratorin bereichern die Geschichte auch innerhalb des Textes. (Beu)

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gabriele Beutler; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 31.03.2023

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