Das Liebespaar

Autor*in
Andersen, Hans Christian
ISBN
978-3-89603-449-6
Übersetzer*in
Angabe, keine
Ori. Sprache
Dänisch??
Illustrator*in
Lehmann, Matthias
Seitenanzahl
32
Verlag
LeiV
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Leipzig
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
12,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Ein Bällchen und ein Kreisel liegen zusammen in der Spielzeugkiste. Als der verliebte Kreisel dem Ball einen Heiratsantrag macht, wird er abgewiesen. Nach einem Wurf fällt der Ball in die Regenrinne und wird nun sehnsüchtig vermisst. Jahre später trifft der inzwischen vergoldete Kreisel den Ball zufällig im Kehricht wieder. Während der Ball alt und hässlich geworden ist, wird der Kreisel bald gefunden und wieder gereinigt. Nach dieser Begegnung ist die Liebe des Kreisels gründlich vergangen.

Beurteilungstext

Das Märchen von Hans Christian Andersen über eine unerfüllte Liebe ist wenig bekannt und für Kinder nur schwer zugänglich. Der verliebte Kreisel wird vom eingebildeten Bällchen abgelehnt. Sie sei so gut wie verlobt mit der Schwalbe, ihre Eltern seien Saffianpantoffeln gewesen und im Leib hätte sie spanischen Kork. Gerade weil der Kreisel abgelehnt wurde, bekommt das Bällchen für ihn einen besonderen Reiz. Als es in der Dachrinne verschwindet, wird “die alte Liebe” des Kreisels in der Erinnerung immer schöner und schöner. Erst nach langen Jahren kommt es zu einem zufälligen Wiedersehen, danach stellt sich beim Kreisel Ernüchterung ein und der Abschied vom Bällchen fällt ihm leicht. Seine “Flamme” ist inzwischen alt und hässlich, er aber wird jubelnd vom Dienstmädchen wiedergefunden. Sein Gold glänzt nach der Reinigung wie zuvor, er kommt wieder zu Ansehen und Ehre . “Der Kreisel sprach nie mehr von seiner alten Liebe; die vergeht, wenn die Geliebte fünf Jahre lang in einer Wasserrinne gelegen hat und ausgequollen ist...”

Obwohl Kinder ab etwa der dritten Klasse den Text lesen und die Geschichte anhand der Illustrationen in etwa nachvollziehen können, werden sie sie nicht wirklich verstehen. Das Problem entspringt - so, wie es geschildert wird - nicht ihrer Lebenswelt. Nur Erwachsene und vielleicht Jugendliche, die sich für Kunstmärchen interessieren, werden einen Zugang zu der Geschichte finden.

Den Illustrationen von Matthias Lehmann, der bislang hauptsächlich Comics gezeichnet hat, fehlen zudem das Märchenhafte, Altertümliche, das der Geschichte gut tun würde und Kinder ansprechen könnte. Sie karikieren die Figuren, die Zeichnungen sind teilweise überfrachtet und unübersichtlich und bilden eine Wirklichkeit ab, die nicht zur Lebenswelt Hans Christian Andersens passt. Im 19. Jahrhundert gab es eben noch keine Spielzeugautos, keine Fahrräder, keine Sandkästen... . Informationen über den Dichter und seine Zeit wären - z.B. in einem Vorwort oder einer Rahmenerzählung - wünschenswert, nur so kann man das Märchen verstehen. Was bitte ist Saffian, ein Kehrichtkasten, eine Drechselbank...? Illustrationen könnten helfen die Begriffe verständlich zu machen. Zudem vermisse ich Angaben zur Übersetzung oder eine Quellenangabe des deutschen Textes.
Das Buch ist aus meiner Sicht nur stark eingeschränkt empfehlenswert für Menschen, die sich für Hans Christian Andersen und seine Kunstmärchen interessieren. Kindern würde ich es nicht empfehlen.

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Diese Rezension wurde verfasst von htd.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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