das helden projekt
- Autor*in
- Linker, Christian
- ISBN
- 978-3-423-78207-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 251
- Verlag
- dtv
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 7,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Eigentlich aus einer blödelei wird ein poltisches projekt, dass die freunde zusammen schmiedet, die poltische situation beeinflusst und einen 17-jährigen das leben kostet.
Beurteilungstext
Magnus und Sebi sind zwei unzertrennliche elftklässler, die gut rumblödeln können und als die selbstbewusste, initiative Marie in die schule kommt, sind beide jungen gleich in sie verliebt. Marie bringt sie auf die idee, die gedichte, die sie - angeblich für den papierkorb - schreiben, doch sinnvoll einzusetzen: sie drucken sie stark vergrößert auf ihrem PC und überkleben damit wahlplakate der lokalen rechten partei. Damit setzen sie eine bewegung in gang, die alle erwartungen überschreitet: die idee kommt überall gut an und ihr freund organisiert noch größere plakate in großer auflage, die in der stadt verteilt und fast alle geklebt werden. In der schule erfahren sie sogar von der ungeliebten geschichtslehrerin anerkennung. Natürlich gefällt das den rechten nicht, die freunde können sich bei einer klebaktion gerade noch vor einem schlägertrupp verbergen und als sie eine riesenparty zur finanzierung eines riesenplakates planen, kommen unverholene drohungen. Sollen sie das der polizei mitteilen und riskieren, dass ihre party verboten wird? Sie stehen durch, die party ist ein reisenerfolg und dennoch taucht ein rechter schlägertrupp mit molotow-cocktails auf. Sebi schnappt sich das mikrifon und ist so geistesgegenwärtig, dass der trupp blamiert von dannen zieht. Friede, freude, eierkuchen, sogar Magnus und Marie finden einander, obwohl er alle pubertären fehler macht, die nur denkbar sind. Der chef der rechten jugendorganisation, ein mitschüler, hat erkannt, welchem schwachsinn er aufgesessen ist und wie kriminell die rechten reagieren. Der rädelsführer wird geschnappt, aber trotz seines strafregisters wieder entlassen. Magnus erfährt zu spät davon und findet nur noch einen schlachtplatz vor: Sebi ist von dem nazi erschossen worden - zwar nicht unbedingt absichtlich, aber das ist gleich. Sebi ist tot. Die trauer ist groß, doch der lebenswille der jungen menschen obsiegt.
Trotz aller tragik ist hier dem autor gelungen, ein lebenslustiges drama zu schreiben, in dem doch deutlich wird, dass mit politischen dingen nicht zu spaßen ist, dass man aber dennoch nicht denken soll, spaß und politik schließen sich notwendigerweise gegenseitig aus. Das optimistische wahlergebnis am ende der erzählung zeigt, dass kleine aktionen, werden sie nur nachhaltig durchgezogen, erfolg haben und die bevölkerung das auch honoriert. Dazu bedarf es keines märtyrers - aber gegen rechte gewalt ist man in manchen situationen nicht gewachsen . Deswegen sollte man nicht unnötig mehr riskieren als nötig. Wo aber die grenzen zu setzen sind, kann nur jeder aus seiner situation heraus entscheiden.
Ein kleiner politischer liebesroman, der mut machen kann.