Boy from Mars. Auf der Jagd nach der Wahrheit

Autor*in
Linker, Christian
ISBN
978-3-423-76468-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
287
Verlag
dtv
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dieses Buch verdient in jedem Fall schon einmal einen Preis für das tolle Cover! Max Meinzolds Porträt der Hauptfigur Jonto im Astronautenanzug lehnt sich optisch an Filmposter der 50er Jahre an – großes Kino! Fans von dystopischen Romanen mit ordentlich Abenteuer werden an der Geschichte ihre helle Freude haben.

Beurteilungstext

Christian Linker denkt die globale Erwärmung und die Suche nach technologischen Lösungen weiter. Dabei bettet er das große Thema Klimawandel und seine Folgen für die Menschen ein in das Abenteuer eines Jungen. Es ist das Jahr 2099. Der 13-jährige Jonto lebt mit seinem Großvater in einer Kolonie auf dem Mars. Dorthin konnte sich eine ausgewählte Gruppe Menschen vor den Folgen der Erderwärmung, dem Steigen der Meeresspiegel etc. retten. Als der Großvater stirbt, muss Jonto den Mars verlassen, um in Zukunft mit seiner Mutter, die er bisher nur in Hologramm-Form kannte, zu leben. Für Jonto ist es zunächst ein Schock, gilt das Leben auf dem Mars doch als fortschrittlicher und zivilisierter. Dass es gleichzeitig reicher und weißer ist, bemerkt er schnell.
Dem Autor gelingt es gut, den fremden Blick Jontos zu schildern. Wache Leser*innen werden sich erfreuen am Auftauchen des Hambacher Forsts oder des Schwarzrücken (ehemals Schwarzwald). Sehr hübsch auch die Idee, den Wandel der Sprache einzubeziehen. So heißt es auf der Erde nicht mehr „Hallo“, sondern „Ahoj“, „dobri“ statt „okay“ und es wird das generische Femininum verwendet. Wenn etwas richtig ärgerlich ist, heißt es „Zeozwei“.
Auch die beschriebene technische Entwicklung bereitet Freude: eine Digi-Linse denkt die Google-Brille weiter, smarte Türen kommunizieren in den Wohnungen mit den Menschen.
Diese inhaltlichen und sprachlichen Details ermöglichen es, sich das Leben in dieser zukünftigen Welt vorzustellen. Es entsteht ein Bild im Kopf, das manchmal ob der Fülle an Ideen etwas unscharf bleibt.
Im Grunde handelt es sich bei „Boy from Mars“ um einen Mix aus Freundschafts-, Abenteuer- und Selbstfindungsgeschichte – das Ganze im dystopischen Gewand. Ein Familiengeheimnis muss aufgedeckt werden, hat doch der Großvater, bevor er auf den Mars zog, ein Gerät erfunden, mit dem das Klima gerettet werden kann. Böse Gegenspieler wollen es an sich bringen, schrecken auch vor Gewalt nicht zurück.
Jonto erzählt die Geschichte aus seiner Perspektive, so sind die Leser*innen dicht dran. Sie haben Anteil an den Gedanken und Gefühlen. Beschreibende Passagen wechseln sich mit vielen dialogischen Szenen und Jontos Gedanken ab. Das alles ist plastisch mit humoresken Elementen erzählt. Eine Leseempfehlung!  

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ah; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 24.11.2023

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