Das Gold des Columbus

Schlagwörter

• Abenteuer
• Historisches
• Kulturen

Teaser

Als Schiffsjunge begleitet der 13-jährige Pablo Christoph Kolumbus auf seiner vierten und letzten Reise nach “Indien”. Getrieben von der Gier nach Gold gehen der Admiral und seine Mannschaft rücksichtslos gegen die dortigen Eingeborenen vor. Bald schon findet sich Pablo wieder in einer wilden Schlacht Mann gegen Mann und Mensch gegen Natur.

Beurteilungstext

“Das Gold des Columbus” ist ein historischer Abenteuerroman, der sich weitestgehend an Fakten hält, die allerdings der Unterhaltung wegen weiter ausgeschmückt werden. Um das Lösegeld für seinen entführten Bruder aufzutreiben heuert der 13-jährige Pablo kurzerhand als Schiffsjunge auf Kolumbus’ letzter Fahrt an. Neben Unwettern und boshaften Matrosen muss er bald schon auch von Seiten der Eingeborenen mit Gefahr rechnen, denn der Admiral arbeitet sich im Goldrausch rücksichtslos von Insel zu Insel vor und schlachtet jeden ab, der sich ihm widersetzt. Als die alten Schiffe der Spanier stranden, entbrennt schon bald auch ein Kampf zwischen den Matrosen. Pablo wird zum Spielball zwischen Kolumbus-Anhängern, Meuterern und den Eingeborenen.
Ein wirklich spannendes Buch, das durchgehend unterhält, aber auch viel über Kolumbus Leben, seine Reisen und besonders auch seine Wesenszüge erzählt. Sowohl Pablo als auch dem Leser wird im Verlauf der Geschichte immer deutlicher, dass der “Admiral der Meere” zwar ein begnadeter Seefahrer aber auch ein verblendeter Fanatiker war, der in seinem Verlangen nach Gold und Macht letztlich Hunderttausenden den Tod brachte. Außerordentlich gut gelingt es dem Roman, diese beiden Seiten Kolumbus’ darzustellen, ohne ihn dabei zu überhöhen oder zu verurteilen. Kolumbus wird als Kind seiner Zeit gezeigt, getrieben zwar von der Goldgier, aber auch den damaligen Wert- und Weltvorstellung erlegen.
Historische Fakten, Kritik und Unterhaltung werden zu einem spannenden und fesselnden Ganzen verbunden, das zu stetigem Weiterlesen reizt. Eine kurze Zeittafel zu Kolumbus sowie zwei Karten runden das Werk gelungen ab. Gewöhnungsbedürftig hingegen die über 80 Fußnoten, die den Text durchziehen und mal Informationen zu Personen oder Taten, mal Übersetzungen zu eingestreuten spanischen Aussprüchen o.ä. geben. Erstere hätten sich mühelos auch im Text einbauen lassen. Und die spanischen Sätze wird kaum ein deutscher Leser näher beachten, sondern gleich zur Übersetzung springen. Ein Verzicht auf diese Einwürfe hätte der Atmosphäre nur wenig Abbruch getan.
Dennoch insgesamt ein sehr empfehlenswertes Buch, das gerade interessierte Jugendliche gut an die legendäre, aber problematische Gestalt des Kolumbus heranführt.