Hexentanz
- Autor*in
- Zimmermann, Christa-Maria
- ISBN
- 978-3-401-05735-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 300
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 13,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Paul und Lene wachsen inmitten des 30-jährigen Krieges auf. Dunkle Zeiten haben das ganze Land im Griff. Überfälle von Soldaten stehen an der Tagesordnung und als dann noch ein schlimmer Hagel die Ernte zerstört, brauchen die Menschen einen Schuldigen. Prediger berichten von Hexen und Zauberern, die den Ort verflucht haben sollen und hetzen die Menschen des kleinen Dorfes auf. Auf Pauls Eltern werden zum Tode verurteilt. Heimatlos und vertrieben versuchen die beiden ihren eigenen Weg zu finden.
Beurteilungstext
Christa-Maria Zimmermann ist es mit ihrem Jugendroman gelungen, Licht ein Stück dunkle europäische Geschichte zu bringen. Fesselnd erzählt sie anhand eines authentischen Falles, die grausame Geschichte von Paul und seiner Familie. Erschreckend deutlich wird in ihren Worten der grenzenlose Fanatismus, den die Menschen vermeintlichen Hexen und Zauberern entgegenbringen und wie schnell Worte von Scharlatanen und Predigern in Zeiten von größter Not und Armut auf fruchtbaren Boden fallen können. Ganz einfach ist der Roman für Jugendliche mit Sicherheit nicht zu lesen. Etliche “alte” Worte oder Redewendungen, welche heutzutage nicht mehr im gängigen Sprachgebrauch verankert sind, gestalten das Lesen des Bandes etwas komplizierter. Einige der wichtigsten Begriffe sind zwar mit Fußnoten erklärt, dennoch ist der Roman recht anspruchsvoll und verlangt ein wenig geschichtliches Allgemeinwissen. Nur so kann die Handlung des Romans völlig verstanden und zeitlich eingeordnet werden. Trotzdem ist das Buch ein sehr gelungener Versuch historische Tatsachen spannend und ansprechend zu verpacken. Geschichtsunterricht eben einmal anders und aus anderer Sicht. Nicht langweilig und anhand von zahllosen Quellentexten, sondern lebensnah, interessant und verständlich. Einige Szenen rufen Unverständnis und Kopfschütteln hervor, andere wecken Gänsehaut und “Nervenkitzel”. Die insgesamt 22 Kapitel sind im gängigen Umfang gehalten und in der Regel, von oben genannten Ausnahmen abgesehen, noch recht gut zu verstehen. Ein schnelles Vorankommen ist aber dennoch nicht garantiert. Manche Passagen ziehen sich etwas und der Leser ist geneigt, das Buch doch aus der Hand zu legen und die Lust zu verlieren. Diese Gefahr ist wohl besonders groß, wenn das Verständnis und das geschichtliche Interesse beim Lesen fehlt. Hat man diese “Durchhänger” erfolgreich überwunden, so ist das Buch eine schöne Lektüre. Für Kinder und Jugendliche mit 12 oder 13 Jahren ist der Band noch etwas zu schwer, ab 14 Jahren schon eher. Schön ist es mit Sicherheit auch, einige Textstellen oder gar das ganze Buch (?) im Geschichtsunterricht der siebten oder achten Klasse einfließen zu lassen. Auch erwachsene Leser können, wenn sie nicht zu großen Anspruch an ihre Literatur haben, noch Gefallen an diesem Band finden.