Das Buch der toten Tage

Autor*in
Sedgwick, Marcus
ISBN
978-3-446-20607-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
288
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der junge Boy ahnt nicht, was für gefährliche Abenteuer auf ihn zu kommen, als er sich zusammen mit Valerian, seinem notorisch schlecht gelaunten Herrn, und Willow, einem äußerst neugierigen und anhänglichen Mädchen, auf die Suche nach einem geheimnisvollen Buch begibt. Kann dieses Buch wirklich das Leben von Valerian retten?

Beurteilungstext

Die toten Tage - das sind die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, wenn die Zeit still zu stehen scheint, als gehorche sie einer anderen Macht. Während dieser Zeit ist die Erzählung angesiedelt: Einem Kammerspiel gleich beschränkt sie sich auf wenige Personen und bis auf einige Ausnahmen nur auf eine merkwürdig altertümlich wirkende Stadt, die keinen Namen hat, zeitlos erscheint, ein Ort voller Magie und Aberglaube.
Der Junge mit dem bezeichnenden Namen lebt und leidet schon seit er denken kann bei Valerian, einem geheimnisvollen Miesepeter, der viele Zaubertricks beherrscht und nur selten echte Magie zustande bringt. Weitaus mehr Interesse hat Valerian an den Naturwissenschaften, einem Gebiet, das von der Außenwelt, die allerdings nur selten sein und Boys Leben berührt, mit Argwohn und Furcht beäugt wird. Die Stadt ist kein Ort für Menschen mit Illusionen oder einem fortschrittlichen Geist, ihre Bewohner nicht mehr als Statisten in einer ewigen Nacht.
Ebenso misstrauisch wird Freundlichkeit oder Anteilnahme betrachtet. So ist Boy zunächst etwas überfordert von der Gegenwart von Willow, einem Mädchen, das wie er unabsichtlich in das geheimnisvolle Geschehen hineingezogen wird. Wieso stellt sie bloß so viele Fragen? Wieso versteht sie nicht, das Boy nicht darüber nachdenken will, wer seine Eltern sind?
Boy weiß nichts über seine Herkunft und sein Meister, der Zauberer, vermeidet es auch, ihm Näheres zu erzählen - aus nicht ganz uneigennützigen Gründen wie Boy schließlich erfahren muss. Auf der Suche nach dem geheimnisvollen Buch, das Valerians Leben retten soll, erfährt der Junge ohne Namen mehr von der Welt außerhalb der toten Stadt und mehr über sich selbst - nicht zuletzt durch die Hilfe von Willow, deren respektlose Neugierde und unvoreingenommene Freundlichkeit Boy gegenüber zeigt, was das Leben an hellen Seiten zu bieten hat.
Der Roman bietet ein spannendes Lesevergnügen, nicht zuletzt durch die kurzen Kapitel und die wirkungsvollen Cliffhanger. Die Erzählperspektive wird oft gewechselt, mal wird aus Boys Sicht erzählt, mal aus Valerians oder Willows. Dies hinterlässt allerdings einen etwas oberflächlichen Eindruck, da keiner der Protagonisten tiefer beleuchtet wird. Als erzählerisch herausragend ist die Gestaltung der Atmosphäre zu nennen. Die finstere, kalte Stadt mit ihren engen Gassen und feuchten unterirdischen Kanälen erscheint überdeutlich vor dem inneren Auge und erzeugt ein schauriges Gefühl beim Lesen.
Während die Entwicklung, die Boy durchlebt, nachvollziehbar und passend erscheint, überzeugt das Ende jedoch ganz und gar nicht. Vorhersehbar und äußerst unspektakulär ist das Ende des bösen Magiers beschrieben - sowieso nicht überraschend, wenn man zuvor den Klappentext gelesen hat.

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Diese Rezension wurde verfasst von RD.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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