Das ABC-Buch

Autor*in
Andersen, Hans Christian
ISBN
978-3-89603-299-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Herfurth, Egbert
Seitenanzahl
28
Verlag
LeiV
Gattung
BilderbuchLyrikSachliteratur
Ort
Leipzig
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Dieses ABC-Buch ist eine Neuauflage zu einem älteren Exemplar aus der Kategorie der didaktischen Kinderliteratur. Traditionsgemäß gehört zu jedem Buchstaben - alle in Majuskeln - ein zweizeiliger Reim, dessen erstes Substantiv mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt. Das Buch fängt mit dem Wort "Amme" an und endet mit "Zephir", nicht mehr allzu übliche Wörter in der heutigen Umgangssprache. Sehr witzig sind allerdings die Illustrationen, die jedoch ein zeitgenössischer Illustrator geschaffen hat.

Beurteilungstext

Das vorliegende Buch ist ein Reprint, das seine Existenz einer Schweizer Sammlerin verdankt. ABC-Bücher haben eine lange Tradition und waren ursprünglich für Grundschulkinder zu Erlernung des Alphabets gedacht. Dieses also für ABC-Schützen des 19. Jahrhunderts. Das erklärt auch, warum hier Beispielwörter erscheinen, die in unserem Vokabular nur noch selten vorkommen. Beispielsweise Amme, Xanthippe, Yggdrasil, Zephir. Selbst ein Abiturient wird heutzutage nur eine vage Vorstellung von Yggdrasil haben. Auch das Wort "Neger" würde sich ein zeitgenössischer Autor mit Sicherheit verkneifen. So gesehen wendet sich der Titel " ABC-Buch für Große und Kleine" wohl eher an die "Großen" und eben an Sammler. Unklar ist aber auch, ob das Original auf Deutsch erschienen ist oder vom Dänischen ins Deutsche übersetzt wurde. Letzteres würde so manche kleine rhythmische Holperei in den Versen erklären. Original ist wohl der von Andersen erschaffene Gockelhahn, der in recht witziger Form einzelne Reime kommentiert und auch das Schlusswort spricht.
Der besondere Reiz dieses ABC-Buchs liegt jedoch in den originellen Illustrationen von Egbert Herfurth, der wohl eher der Gegenwart zuzuordnen ist. Vermutlich gab es zu Andersens Zeiten noch keine Lollis. Hier werden sie beim Buchstaben "W" von Waschbären geschrubbt. Und auch das "Pace"-Zeichen der Friedenstaube war damals eher unbekannt. Die plastisch gezeichneten Großbuchstaben haben oft Arme und Beine und eilen wie kleine Männchen durch die Seiten, sitzen bisweilen auch und ruhen sich aus, bis sie endlich beim Buchstaben "Z" angekommen sind. Manchmal erscheinen sie auch ganz nebenbei noch einmal als witziges Accessoire im Bild selbst. Beispielsweise trägt die Amme auf ihrer Schürze ein gesticktes A. Diese Illustrationen mit ihren liebenswerten kleinen Nebensächlichkeiten sind als Verdeutlichung der gereimten Zweizeiler gedacht und haben sehr viel Witz und Charme.
Ein Buch für Liebhaber und vielleicht nicht ganz "Kleine".

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Diese Rezension wurde verfasst von bfi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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