Candy

Schlagwörter

• Familie

Teaser

Der Arztsohn Joe trifft am Londoner U-Bahnhof King’s Cross ein Mädchen, Candy. Vom ersten Blick an fasziniert sie ihn. Was Joe lange nicht weiß, Candy ist drogensüchtig. Immer weiter gerät er in einen Sumpf aus Drogen und Gewalt. Es kommt so weit, dass er und Candy vor ihrem Zuhälter Iggy flüchten. Doch dieser kann die beiden aufspüren und will Candy zurück...

Beurteilungstext

Kevin Brooks gelingt mit dem Buch Candy ein spannendes Buch im Drogenmilieu. Er erzählt dabei, wie schnell man einerseits in dieses Milieu abrutschen kann (Candy kommt aus dem selben Vorort wie Joe) und wie schwer es dabei ist hier wieder in ein normales Leben zurückzufinden (trotz Therapie bleibt dies am Ende des Buches unklar). Die Klarheit mit der er Gewalt und Rücksichtslosigkeit beschreibt erschrecken einen sehr. Dies gelingt Brooks vor allem auf der sprachlichen Ebene.
Candy ist der logische Anschluss an “Christiane F - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo”. Während damals vor allem die Beschaffung von Drogen im Vordergrund stehen,lebt Candy in einer Welt voller Gewalt. Dass Joe bei seinen Bemühungen Candy zu helfen von seiner Schwester und ihrem Freund unterstützt wird und diese sich dabei selbst in Lebensgefahr bringen, verleiht dem Ganzen eine weitere emotionale Ebene. Dass Joes Vater dabei ein lockeres Liebesleben mit seiner Ex-Frau führt zeigt, dass der Autor seine Augen auch vor weiteren Aspekten der Patchwork-Familien nicht verschließt. Ein Buch, dass man in jeder weiterführenden Schule gelesen haben sollte.