Black rabbit summer
- Autor*in
- Brooks, Kevin
- ISBN
- 978-3-423-24775-7
- Übersetzer*in
- Gutzschhahn, Uwe-Michael
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 526
- Verlag
- dtv
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Eine letzte Party, etwas gemeinsame Zeit mit der alten Clique aus der Schule, bevor sich alle in verschiedene Richtungen zerstreuen, das war der Plan. Und am Ende sind zwei Teenager verschwunden. Das Verschwinden des in der Öffentlichkeit bekannten Mädchens ruft sofort einen Polizeieinsatz und Medieninteresse hervor, der etwas kautzige Junge dagegen wird nicht gesucht, sondern sogar des Mordes verdächtigt.
Beurteilungstext
Die Schulzeit ist zu Ende, die Zeit danach ist angebrochen. Pete verbringt die meiste Zeit lethargisch auf seinem Bett. Doch dann überredet Nicole Pete, sich ein letztes Mal mit der alten Clique zu treffen, obwohl sie sich schon seit langem nichts mehr zu sagen haben. Pete nimmt seinen Freund Raymond, der von allen anderen als seltsamer Freak angesehen wird, mit zu der Party in der selbstgebauten Hütte aus Kindertagen. Mit dabei sind auch Eric und Pauly. Alle haben eine Flasche Alkohol dabei und ein Joint macht die Runde. Wenig später zerstreut sich die Gruppe auf den Weg zur Kirmes. Spätestens als Pete von einer Wahrsagerin gesagt bekommt, dass er auf Raymond aufpassen soll, wird dem Leser klar, dass nach diesem Abend nichts mehr so sein wird, wie es einmal war. Am Ende sind Stella Ross, eine Klassenkameradin, welches durch freizügige Fotos im Internet und ihre berühmten Eltern eine gewisse Bekanntheit erlangt hat, und Raymond verschwunden. Wegen Stella werden sofort Ermittlungen eingeleitet, sie wird tot aufgefunden. Doch um Raymonds Verschwinden kümmert sich niemand, er wird sogar verdächtigt, etwas mit Stellas Tod zu tun zu haben.
Das Buch ist eine Mischung aus Adoleszenzroman und Krimi, bei dem der Autor der Frage nachgeht, warum das Verschwinden einer schönen, bekannten jungen Frau für viel mehr Mitgefühl in der Öffentlichkeit und für einen Polizeieinsatz sorgt, als das Verschwinden eines etwas seltsamen gleichaltrigen Jungen, der schnell auf die Liste der Verdächtigen gerät. Daneben werden eine Vielzahl an Themen angesprochen, so beispielsweise Liebe, Homosexualität, Zurückweisung, Hass und Gewaltbereitschaft. Der Autor stellt das Lebensumfeld, die Gedanken und Handlungen seiner Figuren realistisch dar, und der Leser kann sich gut in den Ich-Erzähler Pete hineinversetzen. Durch die Erzählperspektive begrenzt der Autor das Wissen der Leser auf das von Pete und so bleiben am Ende einige Fragen offen.
Obwohl Kevin Brooks hauptsächlich für Jugendliche schreibt, und seine Bücher häufig auf den Nominierungslisten für den Deutschen Jugendliteraturpreis zu finden sind, sind die Bücher auch für Erwachsene interessant und auch die Aufmachung des Buches erinnert eher an ein Taschenbuch für Erwachsene. Der Autor setzt mit seinen Büchern auf eine Mischung aus Unterhaltung und dem Anstoß zum Nachdenken. Dieses Buch ist allerdings so spannend geschrieben, dass dieser „pädagogische“ Ansatz bei den Lesern nicht als störend wahrgenommen wird und doch, wenn man vor dem Einsatz eines 500-Seiten-Buches, welches aber eine angenehm große Schrift und viele Absätze vorweist, nicht zurückschreckt, für Diskussionsstoff in der Klasse sorgen wird.