Being

Autor*in
Brooks, Kevin
ISBN
978-3-423-71345-0
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
367
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2009
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Robert geht ins Krankenhaus, um eine Magenspiegelung machen zu lassen. Damit erzeugt er eine mittlere Panik, eine Notoperation wird gemacht und eine Lawine von Abenteuern losgetreten. Robert ist ein Homunkulus, weiß das aber nicht, wohl aber eine dubiose Mannschaft, die sich seiner bemächtigen will. Robert flieht, versteckt sich bei einem Mädchen mit James-Bond-Qualitäten, flieht mit ihr zusammen nach Spanien und die beiden beginnen ein Leben zu Zweit in der Idylle. Leider währt das nicht lange.

Beurteilungstext

Der Aufhänger ist eine mehr als dubiose Geschichte, die auch keine Aufklärung erfährt. Da Robert der Ich-Erzähler ist, erfährt auch der Leser nicht mehr als er, nämlich nichts über seine Absonderlichkeiten: ein maschinelles Innenleben, das per Röntgen etc. von außen nicht erkennbar ist, nur über das Aufschneiden seiner Haut, wie es im Krankenhaus geschah und was er mehrfach selbst wiederholte. Über seine Biografie weiß er wenig - ständiger Wechsel von Heimen und Pflegefamilien haben die Erinnerungen verwischt. Über seine Verfolger erfährt er ebenso wenig; obwohl die Freundin Eddi über sagenhafte Hackerqualitäten verfügt, kann sie nichts heraus finden. Der Rest ist eine blutige Verfolgungsjagd, in der die beiden jungen Menschen ( Robert ist ja eigentlich keiner, erzählt aber und empfindet genau wie ein 16-Jähriger empfinden könnte, wenn er sich auf der Flucht mit einer attraktiven 22-Jährigen befindet, die ihn auch irgendwie gut findet) sich eigentlich nur wehren, sich nicht ganz koscherer Mittel bedienen, dadurch aber über reichlich Geld verfügen. Da die Gegenspieler ein hohes Interesse daran haben, Robert zu finden, ist es nur eine Frage der Zeit, wie lange sie sich verstecken können - die Alternative wäre eine aktive, endlose Flucht, auf der eine Zufallsentdeckung aber noch schneller gelingen würde.
Das Finale ist James Bond würdig, der Einzige, der unbeschadet davon kommt, ist Robert - das Ende bleibt offen.

Der Thriller ist perfekt, die Spannung bleibt durchgehend bestehen, etwas Liebe in Maßen wird beigemengt - die Moral bleibt auf der Strecke, dafür bleibt zu vieles unklar: Wer oder was ist Robert? Wer oder in wessen Auftrag sind die Verfolger? Problematisch sind die Charaktere: Wovon lebt eigentlich Eddi?: Passfälscherin, Dealerin, mit 22 hochvermögend. Die Revolverhelden sind alle reine Schießbudenfiguren, denen es nur recht geschieht, wenn sie besiegt/erschossen/überwältigt werden?! Eindimensionalität feiert Triumphe, mystische Verklärung oder Nichtaufklärung sind Prinzip.

Bleibt das Gedankenmodell eines Homunkulus. Das wäre eine Überlegung wert gewesen - Stanislaw Lem hätte daraus eine fantastische Geschichte gemacht.

Also unterm Strich: nur eine spannende Verfolgungsgeschichte mit zwei jungen Menschen, die einander zutiefst misstrauen und sich dennoch lieben lernen. Aber das reicht auch schon für eine Empfehlung. Die Fragen sollten die Leser anderen stellen und sie auch diskutieren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Brooks, Kevin

Brooks, Kevin

Bad Castro

Weiterlesen
Brooks, Kevin

Bad Castro

Weiterlesen
Brooks, Kevin

Bad Castro

Weiterlesen
Brooks, Kevin; Forde, Catherine

I see you Babe...

Weiterlesen
Brooks, Kevin; Forde, Catherine

I see you baby ...

Weiterlesen
Brooks, Kevin

Deathland Dogs

Weiterlesen