Baby & Solo

Autor*in
Posthuma, Lisabeth
ISBN
978-3-446-27119-7
Übersetzer*in
Zeitz, Sophie
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
432
Verlag
Hanser
Gattung
Erzählung/RomanBuch (gebunden)
Ort
München/Wien
Jahr
2021
Lesealter
16-17 Jahre14-15 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
19,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kommen Frances Houseman („Baby“), Han Solo, der Pate und Mary Poppins in eine Videothek… was wie der Anfang eines schlechten Witzes klingt, ist die Ausgangslage in Lisabeth Posthumas Roman "Baby & Solo". Die Namen der Filmfiguren dienen den Angestellten der Videothek als Pseudonyme. Joel Teague ist der neueste Zugang und hat sich den Namen Han Solo ausgewählt. Die letzten Jahre hat er in einer psychiatrischen Klinik zugebracht und ist von einem Privatlehrer unterrichtet worden. Der Schritt in den Arbeitsmarkt und in eine öffentliche Schule soll ihm den Weg in ein „echtes“ Leben bahnen. Er selbst gibt sich alle Mühe, dass die neuen Kolleginnen und Kollegen nichts von seinem alten Leben mit der „Macke“ mitbekommen – so hat es die Familie von Anfang an auch gegenüber Freunden und Verwandtschaft gehalten. Aber schnell stellt Joel fest, dass nicht nur er mit den Hürden des Lebens zu kämpfen hat und dass auch die anderen ihre ganz eigenen Wege gefunden haben, damit umzugehen.

Beurteilungstext

Mit Joels Erzählstimme wird das Geschehen den Leserinnen vermittelt und mit Hilfe seiner umfangreichen Erfahrung aus vielen Therapiegruppen setzen sich die Bilder seiner Kolleginnen und Kollegen zusammen. Nicht immer, so muss Joel feststellen, decken sich seine Erwartungen mit der Wirklichkeit. Viele existenzielle Themen wie Freundschaft und Misstrauen, Zuneigung und Begehren, Verantwortung, Hoffnung und Selbstüberwindung kommen im reichhaltigen Beziehungsgeflecht der Haupt- und Nebenfiguren zum Tragen. Die Leserinnen erwartet ein Wechselbad aus Humor und Homophobie, Nachdenklichkeit, Zufriedenheit und Fassungslosigkeit, bis das berührende Ende von einem hoffnungsvollen, in die Zukunft gerichteten Epilog beschlossen wird. Und erst am Ende wird Joel gemeinsam mit den Leserinnen klar, was es mit seiner seltsamen imaginären Freundin auf sich hat, wegen der er sieben Jahre in der Psychiatrie verbracht hat.

Weitere inhaltliche Ausführungen verbieten sich in dieser Rezension. Viel zu sehr lebt die temporeiche Erzählung von Wendungen und Überraschungen. Vor allem in den Szenen, in denen Joel die Vierte Wand durchbricht und sein Publikum direkt anspricht, wird ein festes Band zwischen dem Erzähler und den Leserinnen geknüpft. Wegen der cinephilen Verweise und teils expliziten Szenen scheint der Roman an ein Zielpublikum aus (jungen) Erwachsenen gerichtet zu sein – jüngere Leserinnen müssten sich vielleicht auch erst über eine archaische Einrichtung wie eine Videothek informieren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von NIK; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 13.08.2022

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