Asche und Glut

Schlagwörter

• Rassismus
• Ungleichheit

Teaser

Sephy ist eine Alpha (eine Schwarze aus der herrschenden Schicht) – und erwartet ein Kind von einem Zero (einem Weißen aus der Unterschicht), der wegen ihrer Beziehung hingerichtet wurde. Der Bruder ihres toten Freundes hält sie für die Schuldige an dessen Tod, ihre Familie hat sich von ihr abgewandt. Die Welt um sie herum besteht aus Vorurteilen, Hass und Aggressivität.

Beurteilungstext

Dass es sich um den zweiten Teil eines Reihe (Trilogie?) handelt, beeinträchtigt das Verständnis des Plots nicht. Dennoch empfiehlt es sich bestimmt, den ersten Teil “Himmel und Hölle” zuerst zu lesen – er ist die Grundlage für die hier geschilderten Ereignisse und erzählt die Vorgeschichte, die – ohne Band 1 gelesen zu haben – meiner Meinung nach wirkliche Geschichte um Sephy und Callum.
Die Autorin lässt ihre Figuren Sephy und Jonathan abwechselnd erzählen: Sephy, die gegen alle Widerstände ihr “Mischlingskind” zur Welt bringt und Jonathan, der seit dem Tod seines Bruders einsam und voller Hass ist – und sich an Sephy und an allen Alphas rächen will. Der Autorin gelingt es , die beiden so verschiedenen Charaktere authentisch darzustellen und sprechen zu lassen. Erschreckend ist die Aggressivität Jonathans, seine Gefühlskälte, die einen als Leser regelrecht schockiert. Gerade durch seine Schilderungen fragt man sich, was vorher geschehen sein mag, was ihn so hat werden lassen.
Malorie Blackman erzählt ohne erhobenen Zeigefinger; sie thematisiert die Problematik des Rassismus auf bisher nicht da gewesene Weise und erschafft damit ein Stück Zeitkritik. Trotzdem ist sicherlich der erste Band der lesenswertere; ich bin gespannt auf die Liebesgeschichte zwischen Callum und Sephy, die ich gerne vorab gelesen hätte (wenn ich nicht zu spät bemerkt hätte, dass ich mitten in einem zweiten Teil bin).