Artisten, Freaks und Übermenschen

Schlagwörter

• Historisches
• Nationalsozialismus

Teaser

Billie ist ein sogenannter Freak, sie hat ein drittes Auge auf der Stirn, und ist die Sensation der Varietétheater in Wien zur Zeit des Nationalsozialismus. Hier erlebt sie den Wandel der Zeit und die Wirren des zweiten Weltkrieges von 1934 bis 1945. Von einem SS-Offizier, der ihre Fähigkeit für sich nutzen will, erfährt sie immer mehr geheime Details und muss flüchten. So schlägt sie sich durch, findet Unterschlupf bei einem Karikaturisten und erlebt das Kriegsende in einem Versteck.

Beurteilungstext

Geschichte wird hier in einer spannenden Jugenderzählung lebendig. Abgesehen davon, dass die Protagonistin aufgrund ihres dritten Auges eine Außenseiterin ist, erlebt der Leser hier die Welt des Varietés zu einer Zeit, als diese Form der Unterhaltung noch einen hohen Stellenwert hatte. Jede Großstadt in Europa hatte eine Vielzahl dieser Theater, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Die Artisten und Künstler waren angesehen und in aller Welt bekannt. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten änderte sich dies langsam, aber beharrlich, passten diese sogenannten Freaks doch nicht in ihr Menschenbild.
Das Besondere an diesem Roman ist die Verknüpfung von spannender Unterhaltungslektüre mit historisch gut recherchierten Fakten. So kann der jugendliche Leser sicherlich en passant wesentliche Informationen erfahren, ohne dass der Schwerpunkt auf dem Fach Geschichte lastet. Interessant ist auch der Ort des Geschehens, die Stadt Wien. Die Autorin benutzt einige Begriffe, die im hinten anhängenden Glossar zu finden sind. Neben den wichtigsten historischen Namen von Personen, Orten oder Begriffen werden typische dialektische Ausdrücke erklärt.
Insgesamt ist dieses Buch eine spannende, historische Erzählung für Jugendliche, die auch Erwachsene interessieren könnte.