Anschlag von rechts

Schlagwörter

• Nationalsozialismus
• Rechtsextremismus

Teaser

In einer Kleinstadt Deutschlands versuchen drei Jugendliche, mit einem Molotow-Cocktail ein Flüchtlingsheim anzuzünden. In diesem Haus sind Familien aus Syrien, Pakistan, Afghanistan, Somalia, Simbabwe untergebracht, die nach einer unterschiedlichen Odyssee endlich Sicherheit fanden. Ein Trugschluss. In den Vernehmungen der drei und ihrer Mütter werden die rechtsextremen Hintergründe der Tat sichtbar.

Beurteilungstext

Der Autor, der die Geschichte nach einer wahren Begebenheit erzählt, durfte jedoch die Betroffenen nicht selbst befragen. Er hat aus Protokollen und mit viel Fantasie die Geschehnisse aufbereitet, sowohl die der Fluchten aus den Herkunftsländern als auch die Entwicklung der abscheulichen Tat der zwei jungen Männer und der Mutter zweier Kinder, die beide zum Tatort gefahren hat. In dem “Klub 18” hatten sie sich vorher getroffen, dort Unmengen Alkohol konsumiert, bevor sie ihren Plan realisierten und die “Neger brennen lassen wollten”.
In der Folge offenbart sich jedoch, dass nicht Alkohol die Hauptursache des Anschlags war, sondern ihre rechte Gesinnung, die sie offen zur Schau stellten, was auch unter den Eltern und Verwandten bekannt war. Beate und Matze, deren Kinder gemeinsam in den Kindergarten gingen, hatten in einer Wette gar zu lernen versucht, Heil Hitler zu intonieren. Die Vernehmungen bringen noch andere Details zum Vorschein, denn die drei jungen Menschen sprayten bereits Hakenkreuze im Ort, hörten ständig nazistische Lieder und traten offen für einen Einhalt der Flüchtlingsunterbringung ein.
Die Urteile der Staatsanwaltschaft sind entsprechend derb: Robert 8 Jahre und 4 Monate, Matze 7 Jahre, Beate 4 Jahre und 6 Monate ohne Bewährung.
Ein Nachwort und ein Glossar, in dem wichtige Symbole, Flaggen, Grußformeln, Gruppierungen und Musikdevotionalien rechtsextremistischer Art benannt werden, runden den Text ab.