Am Sonntag, als das Ei aufging. Drei Geschichten
- Autor*in
- Pauli, Lorenz
- ISBN
- 978-3-7152-0766-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Schäfer, Kathrin
- Seitenanzahl
- 112
- Verlag
- –
- Gattung
- Buch (gebunden)Erstlesebuch
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2019
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Teaser
Drei skurrile Geschichten erzählen und zeichnen die Autoren humor- und liebevoll.
Der Igel nimmt seinen Bärenfreund mit auf eine Gedankenreise durch ein buntes Jahr. Beide träumen dem nächsten Fest entgegen. Hamstermädchen Wanda meistert gewitzt und mutig viele (Gefahren-)Situationen und gewinnt den Hasen Bobu als Freund. Vogel Minu legt ein Riesen-Ei. Das Junge kann nicht fliegen und singt „Miau!“ Für eine alte Vogeltante endet das schlimm. Das Junge soll nun selbständig werden und legt seinerseits ein Riesen-Ei. „Knack!“
Beurteilungstext
Die erste und dritte Geschichte werden im Titel verwoben: einmal der Wochentag und das Knacken vom Ei.
In der ersten Geschichte „Nach dem Fest“ schaut ein Bär auf der ersten Doppelseite traurig und verloren drein, er friert. Als Rückblick auf der nächsten Doppelseite erleben wir die fröhliche Festrunde mit den tierischen Freunden, die sich alsbald auf den Heimweg begeben, nur der Igel bleibt bei ihm. Beide sinnieren über die Dauer bis zum nächsten Bärenfest, nennen die Wochentage, Monate, Jahreszeiten. Die Wochen- und Monatstage werden mit Früchten sehr anschaulich dargestellt, die Jahreszeiten stimmungsvoll.
365 Tage bis zum nächsten Bärenfest bedeuten eine lange Zeit. Schlafend und träumend mit seinem Igelfreund kann der Bär diese gut aushalten.
Eine besondere Reise durch das Jahr!
„Wanda will weg“ in der zweiten Geschichte. Das Hamstermädchen zeigt sich zuerst der Familie gegenüber erfinderisch ob des Textes auf einem gefundenen Notizzettel und begibt sich auf den Weg. Gefährlichen Tieren, auch des Lesens unkundig, tischt sie Lügen auf. So vergrämt sie einen Wolf und einen Geier auf absurde Weise. Vom Biber lässt sich Wanda bewirten. Sie rettet den Hasen Bobu, der tatsächlich lesen kann. Es handelt sich bei dem Zettel um eine Einkaufsnotiz. Eng vertraut machen sich Hamstermädchen und Hase auf eine weite Reise.
„Eine schlimme Geschichte“ ist auch die skurrilste. Auf der Titelseite sehen wir einen Vogel, der fassungslos ausschaut, im Hintergrund den Hinterleib einer Katze. Wir sind gespannt:
Minu, der Vogel, legt nach dem Nestbau unter großer Anstrengung ein Riesen-Ei. Aus dem Ei schlüpft eine Katze, die permanent gefüttert werden muss, nicht fliegen kann und „Miau!“ singt. Eine alte, besserwisserische Vogeltante erlebt Schlimmes. Irgendwann schickt Minu ihr Junges weg, ein eigenes Nest zu bauen.
Groteskerweise legt die Katze ebenfalls ein Riesen-Ei. Mit einem „Knack!“ öffnet es sich.
Auf der letzten Seite werden Leserinnen und Leser aufgefordert, eine eigene Geschichte zum Überraschungsei zu erfinden, auch zum Zeichnen ist Platz gelassen.
Der kurze, gut lesbare Text steht ober- oder unterhalb der Illustrationen, auch schon für Erstlesekinder geeignet.
Bilder und Text der Doppelseiten ergänzen sich vorzüglich.
Kathrin Schäfer ist es gelungen, die Emotionen der Tiere auszudrücken. Diese sind überwiegend in Brauntönen realistisch gezeichnet. Die Katze allerdings mit ihren riesengroßen gelben Augen wirkt wie eine Comicfigur.
Freundschaft, Liebe, Vertrautheit, Mut und Abenteuerlust erleben wir ebenso wie Trauer in diesen märchenhaften und romantischen Tiergeschichten von Lorenz Pauli und Kathrin Schäfer.
Ab Grundschulalter ein Vergnügen!