Alles dreht sich um Leonie
- Autor*in
- Scheffler, Ursel
- ISBN
- 978-3-522-30146-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Timm, Jutta
- Seitenanzahl
- 28
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 4-5 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Max ist genervt von seiner großen Schwester Leonie und ihrem Gehabe um ihre neuen rosa Glitzerschuhe. Aus lauter Ärger versteckt er die neuen Sandalen an ihrem Geburtstag im Garten. Doch als es nachts anfängt zu regnen, bekommt er ein schlechtes Gewissen.
Beurteilungstext
Das dargestellte Thema kennt sicher jede Familie: Geschwisterstreit, Neid und Eifersucht gehören wohl zum Alltag einer mehrköpfigen Familie. Mit Max ist also eine gute Identifikationsfigur gegeben, die sich neben der Schwester einsam und unwichtig fühlt.
Die bildlich gut umgesetzte Einsamkeit zeigt sich darin, dass es tatsächlich Leonie ist, die immer im Mittelpunkt – in der Mitte des Bildes – steht. Max dagegen steht eher am Rand. Während auf fast allen Abbildungen die anderen Menschen Leonie anschauen (die Mutter beim Eisessen und Schuhekauf in der Stadt, die Geburtstagsgäste, als Leonie ihre Schuhe vorführt), steht Max am Rand der Bilder und wird nur wenig oder gar nicht beachtet. Nachdem er die Schuhe aus lauter Ärger versteckt hat, ändert sich diese Darstellung aber nicht – denn logischerweise dreht sich wieder alles um Leonie, weil nun mit vereinten Kräften nach den Schuhen gesucht wird.
Die Illustrationen sind farbenfroh und plakativ; erst in der Nacht, als das schlechte Gewissen an Max nagt und er nicht schlafen kann, taucht die Illustratorin alles in ein nächtliches (und schwermütiges) Blau.
Das Buch ist schön gemacht, allerdings kommt das gute Ende sehr plötzlich und wirkt auf mich eher unpassend. Zudem ist der erhobene Zeigefinger – das, was Max macht, gehört sich nicht, auch wenn er seine Gründe hatte – mit. Ich muss allerdings zugeben, dass ich eine Abneigung gegen allzu lehrreiche Bilderbücher habe, die zur Zeit an jeder Ecke auftauchen; natürlich können und sollen Bilderbücher auch eine Absicht verfolgen dürfen, aber meiner Meinung nach sollten sie nicht zu sehr und erst recht nicht nur der Absicht verschrieben sein.