Moser, Annette

Sommerdiebe

Vier Kinder aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen – und ein wunderbarer Sommer. Durch zufällige Begebenheiten treffen Mo, Nell, Fee und Prinz auf einem alten Anwesen in den Bergen aufeinander. Sie nennen das geheimnisvolle Haus ihre „Sommerfeste“, wo sie elternfern den Raum erkunden und Freundschaft schließen können. Doch irgendwann kommen ihnen die Erwachsenen auf die Schliche. Annette Moser verquickt in ihrem sommerlichen Kinderroman eine Menge klassischer kinderliterarischer Motive: Elternferne, Freundschaft, Nähe zu Tieren, Ausreißen, das einsame Haus und erschafft so eine romantisch konnotierte abenteuerliche Welt. Die Handlung ist indes vielleicht ein wenig zu durchschaubar und Figuren und Räume zeigen ihren Konstruktionscharakter etwas zu deutlich. Trotzdem eine empfehlenswerte Sommerferien-Lektüre.

Hussey, William

Letztendlich waren wir auch nur verliebt

Liebesgeschichten werden gern gelesen, denn am Ende kriegen sie sich oder leider doch nicht. Alle Leser:innen können in Gefühlen schwelgen, falls sie sich nicht irgendwann langweilen. Anders in diesem Roman. Hier ist die Liebe wie im richtigen Leben: so wunderbar wie grausam, so berauschend wie verunsichernd, so erfüllend wie schmerzhaft, so einfach wie kompliziert. Und voller Abenteuer. Wie lange dauert die Liebe? Das wird der 17-jährige Dylan vielleicht nie erfahren.

Wieja, Corinna

Fairy tale Camp - Das märchenhafte Internat

Zauberschulen haben spätestens seit “Harry Potter“ Hochkonjunktur in der seriellen Kinderliteratur. So erzählt etwa Gina Mayer von der Schule für Tag- und Nachtmagie, Silke Schellhammer von der „School of Talents“ und Margit Auers „Schule der magischen Tiere“ genießt im Medienverbund hohe Popularität. An die Raumkonzepte dieser magischen Schulen schließt Corinna Wieja insofern innovativ an, als sie ein märchenhaftes intertextuelles Feuerwerk zündet, denn die Schüler*innen des Fairy Tale Camps sind als Nachfahr*innen von Märchenfiguren konzipiert. Die Idee ist neu – der Rest typische zeitgenössische Kinderliteratur in Serie.

Pathwardan, Rieke

Die Schule der mittelguten Zauberer - Wirbel um den Neuen

Rieke Patwardhan hat sich mit ihren innovativen Kinderromanen um die „Forschungsgruppe Erbsensuppe“ einen Namen gemacht und mit „Tante Gisela“ auch schon als Bilderbuchautorin ihr erzählerisches Können, ihren Witz und ihre Raffinesse unter Beweis gestellt. Nun wagt sie sich mit der „Schule der mittelguten Zauberer“ ins fantastische Genre vor und bedient damit Marktinteressen im Anschluss an „Harry Potter“. Die Besonderheit: In dieser Zauberschule sind die Schüler*innen nur mittelgut...

Portin, Anja

Die Stadt der kleinen Wunder

Die finnische Autorin Anja Portin überrascht in diesem warmherzig erzählten Kinderroman mit einer eigenwilligen Mischung aus Phantastik und Realistik. Sie erzählt die Geschichte von verlassenen und vernachlässigten Kindern, die von einer alten Dame namens Amanda, die ihre Seufzer hört, gerettet werden – auch Alfred, der schließlich anfängt, sich in einem nächtlichen Radioprogramm an andere vergessene Kinder zu wenden.