Zeit der großen Worte

Autor*in
Günther, Herbert
ISBN
978-3-570-31207-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
314
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2018
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Große Worte werden zu nichtigen Aussagen. Krieg führt zu Elend, Hunger und Tod. Ein Buch über Paul mit all seinem Unglück, seiner Liebe, seiner Naivität und seiner Traurigkeit.

Beurteilungstext

Paul ist 14 Jahre alt, als der Krieg beginnt. Später wird man diesen Krieg als den ersten Weltkrieg bezeichnen, weil dieser Ausmaße annahm, die Paul und seine Familie sich nicht hätten ausmalen können. An dem Tag, als das Volk mobilisiert und motiviert wurde, war die ganze Stadt hellauf begeistert. Große Worte wie 'Vaterlandsliebe', 'Ehre', 'Sieg' und 'Verbundenheit' lagen in der Luft. Pauls Bruder Max und sein Vater jubelten und applaudierten den Menschen zu, die diese großen Worte sprachen: "Gebt alles für den Kaiser." Sie beschlossen als Erste an die Front aufzubrechen, um dort für das Vaterland zu kämpfen. Max sagt später: "Die Welt ist ein Menschenschlachthaus." Paul hilft derweil seiner Mutter in dem kleinen familieneigenen Kolonialwarengeschäft. Der Krieg zwingt die Bevölkerung zu Hamsterkäufen, wodurch jede Menge Arbeit die zurückgebliebene Familie beschäftigt. Während Pauls Botengängen lernt er Helene Linde und die Welt der Bücher kennen. Er taucht in eine Welt ein, die ihn immer wieder von den schrecklichen Nachrichten, die auf ihn und seine Familie warten, wegträgt.
Der Protagonist Paul ist eine liebenswerte Person. Er nimmt die Welt auf eine ganz besondere Art und Weise wahr. Herbert Günther beschreibt mit einfachen jedoch sehr treffenden Worten die Naivität und die Gedanken der Hauptfigur. Der Roman verfolgt verschiedene Handlungsstränge und ist damit die perfekte Mischung aus Liebe, Spannung, zwischenmenschlichem Miteinander und Monologen. Das Buch bringt der Leser*in die Zeit des ersten Weltkriegs so nahe, dass ein Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber den Ereignissen entsteht. Mit all der Traurigkeit und der Empörung geht die Leser*in aus dem Buch heraus und darf sich ein Ende für Paul und seine Familie erhoffen, denn es warten erst einmal bessere Zeiten.
Dieses Buch eignet sich hervorragend für den Unterricht der Sekundarstufe I. Es wird eine Begleitung von Minderjährigen beim Lesen des Buches durch Lehrer*in, Erzieher*in oder Eltern empfohlen, um intensiver in das Buch einzudringen. Eine Hilfe beim Lesen kann die dem Buch angefügte Zeittafel und das Glossar sein.
Ein Buch, das zum Buchreportoire eines Jeden gehören sollte!

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Diese Rezension wurde verfasst von maha; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 06.02.2020

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